Lernunterlagen für die Falknerprüfung
Ausübung der Beizjagd
insbesondere Kenntnisse über historische Falknerei, jagdliches Brauchtum, Falknersprache,
Führung von Jagdhunden und Frettchen sowie die Versorgung des gebeizten Wildes,
Falknersprache
abhauben | dem Beizvogel die Haube abnehmen |
abnehmen | den Beizvogel von Federspiel oder Beute auf die Faust nehmen |
abnicken | der Falke tötet seine Beute durch Genickbiss |
abspinnen | das Streicheln mit einer Feder um den Greifvogel zu beruhigen |
abspringen | wenn der Beizvogel von der Faust oder am Block / Sprenkel abspringt |
abtragen | das Trainieren eines Greifvogels auf die Faust oder Beuteattrappe |
abwerfen | den Adler, Falken oder Habicht von der Faust zu einem (Jagd-) Flug freilassen. |
Adresstafel | Schildchen mit der Adresse des Besitzers des Beizvogels, wird am Geschühriemen befestigt |
angehen | der Falkner nähert sich vorsichtig seinem Beizvogel, der auf Beute steht. Dies soll stets langsam von vorn geschehen. |
anjagen | ein Beizvogel, der von der Faust, der Warte (freie Folge) oder aus dem Anwarten die Verfolgung von Wild aufnimmt, jagt an. |
annehmen | der zur Faust, Federspiel oder Balg zustehende Beizvogel auf die Faust nehmen. |
anschneiden | der Hund frisst unerlaubt vom Wild |
anwarten | wenn ein Falke über seinem Falkner oder dem Hund ringholend auf Wild wartet, spricht man von anwarten. |
Ästling | Jungvogel, der den Horst verlassen hat und die meiste Zeit bis zum endgültigen Fliegen auf den Ästen der Bäume steht |
atzen | die Nahrungsaufnahme eines Greifvogels |
Atzung | die Nahrung eines Greifvogels |
Atzklaue | Klaue der vorderen Innenzehe des Fanges |
aufatzen | dem Beizvogel seine Tagesration an Futter geben |
aufblocken | der Beizvogel landet auf einer Sitzmöglichkeit (z.B. Ast, Block, Sprenkel etc.) |
aufbräuen | Hier nicht mehr gebräuchlich! Dem Wildfang wurde ein Faden durch die unteren Augenlider gezogen, dann die Augenlider mit dem Faden hochgezogen und auf dem Scheitel des Vogels verknotet umso die Augen zu verschließen. |
aufschirren | dem Beizvogel Geschüh, Bells, Drahle und Langfessel anlegen |
aufstellen | einen Beizvogel anschaffen |
aufsteilen | wenn der Beizvogel beim Jagdflug (oder Federspiel-Durchgänge) seine Beute verfehlt, fängt er seinen Schwung durch steiles hochfliegen ab. |
aushorsten | einen jungen Greifvogel aus dem Horst entnehmen |
Bad(e)brente | große Schüssel, worin der Greif baden und schöpfen kann |
Balg | ausgestopfter Kaninchen-, Hasen- oder Fuchsbalg zum Trainieren (prägen ) des Beizvogels |
ballieren | wenn der flugwillige Beizvogel auf Block oder Faust ausdauernd mit den Schwingen schlägt |
Beck | Schnabel des Falken |
beireiten | das Anfliegen eines Greifvogels auf die Faust |
Beize, Beizjagd | die Jagd mit dem Greifvogel |
Beizvogel | ein Greifvogel, der für die Jagd ausgebildet bzw. eingesetzt wird |
Bell | Glöckchen am Bein des Greifs |
Bellriemen | Lederriemen um das Glöckchen am Bein zu befestigen |
binden | wenn der Beizvogel seine Beute schlägt und hält |
binzen | das Abscheuern der Spitzen von Schwungpennen und Stoßpennen |
Bisstöter | alle Falken, die im Oberschnabel eine Kerbe haben, mit welcher sie der Beute das Genick durchbeißen. Mit den Füßen wird die Beute dabei gehalten, deshalb wird der Fuß auch als Hand bezeichnet. |
Blaufußfalke(n) | Junger Saker-, Lanner- und auch Gerfalken werden so genannt, weil sie in der Jugend blaue Fänge haben |
blaujagen | wenn der Falke Flugwild in der Ferne anjagt. (nicht gewünscht) |
Block | Holzblock mit Erdspieß oder Fußplatte als Sitz für die Falken |
Blume | hell gefärbte Endspitzen der Stoßfedern oder Schwanz von Hasen oder Kanin |
Brehlriemen | schmaler Lederriemen mit Längsschlitz zum Zubinden des Flügels eines nervösen oder verletzten Beizvogels, heute kaum noch verwendet |
Bruck | die Unterschwanzdeckfedern |
Cadge / Cage | Tragegestell für mehrere verhaubte Falken im freien Gelände oder im Auto |
Dach | Rücken des Beizvogels |
Deckpennen | die beiden mittleren Federn am Staart des Beizvogels |
Diehn | Oberschenkel des Falken |
Drahle | Wirbel, meist aus Edelstahl, indem die Geschühriemen festgemacht werden |
Durchgang | Fehlstoß, mit anschließendem Aufsteilen (wird beim Federspieltraining bewusst herbeigeführt, der Beizvogel macht soundso viele Durchgänge) |
einholen | den Beizvogel vom Freiflug zurückholen |
Einschliefen | wenn ein Frettchen beim Frettieren in einen Kaninchenbau hineingeht |
einstellen | den Vogel auf eine bestimmte Wildart (Beute) abtragen |
Fahne | am Federkiel abstehende Strahlen, die die eigentliche Feder bilden |
Fangklaue | Klaue an der Hinterzehe |
Fänge | griffhaltende Füße der Greifvögel |
Falknerknoten | spezieller Knoten, welcher mit einer Hand zu öffnen und zu schließen ist, da der Falkner i.d.R. auf der anderen Hand den Vogel trägt |
Falknersheil | Gruß der Falkner |
Falkonier | Falkner |
Faustvogel | ein Greifvogel, der von der Faust auf Wild geworfen/geflogen wird |
Federspiel | Lederbalg als Attrappe mit Feder-Simulation z.B. einer Krähe |
Finger | Zehen des Falken |
Flaggen | Federn zwischen Flügelfedern und Rückenfedern |
Flug ersten (zweiten usw.) |
Vogel vom 1. Flug ist ein Jungvogel der das erste Jahr geflogen wird, Vogel vom 2. Flug ist ein einjähriger Vogel, der das 2. Jahr als Beizvogel geflogen wird usw. |
Flugdrahtanlage | zwischen zwei Sitzgelegenheiten ist ein Seil gespannt, an welchem der Greif hin und her fliegen kann |
Flügel | „kalter Flügel“ wird der Unterarm und Handschwinge einer Taube bezeichnet, die dem Beizvogel angeboten wird um ihn abzulenken oder zu belohnen, ohne dass er dabei viel Atzung aufnehmen kann. |
Freie Folge | Greifvögel, die frei dem Falkner folgen von Baum zu Baum und auch so jagen. Die vom Falkner aufgescheuchten Tiere werden aus den Bäumen heraus angegriffen. |
Frettieren | mit Frettchen und Greifen auf die Jagd gehen und dabei die Frettchen in den Kaninchenbau einschliefen lassen, um die Kaninchen dort heraus zu jagen |
Führen / Leiten | unangenehme Eigenschaft mancher Beizvögel, leichte Beute oder das Federspiel vom Falkner wegzutragen, um ungestört atzen zu können. |
Füße | Fänge grifftötender Greifvögel |
gebinzt (verbinzt) | verschlissene, abgestoßene oder abgebrochene Pennen |
Geschirr | Geschüh, Drahle, Langfessel und Bells |
Geschüh | meistens Lederbänder an den Füßen der Greifvögel |
Gewölle | unverdauliche Nahrungsreste werden in einem Ballen ausgewürgt |
Grifftöter | Habichtsartige z. B. Adler, Habicht, Harris-Hawk. Diese Greife “ kneten“ solange mit den starken Krallen und Zehen die Beute, bis diese tot ist. |
Grimal(e) | fehlerhafte Stelle in einer Feder entstanden durch Mangelernährung oder Stress während des Wachstums. |
grimmen | Kneten der Beute oder des Falknerhandschuhs mit den Fängen durch Habicht oder Adler |
Habichtler | Beizjäger der mit einem Habicht oder habichtartigem Beizvogel jagt. |
Haggard | Wildfang im Alterskleid |
Halteklauen | Klauen der Mittel- und Außenzehe des Greifvogelfußes |
Hand | die Füße bei Falken, als Bisstöter wird der Fuß als Hand und die Zehen als Finger bezeichnet |
Haube | Haube zum Verhauben der Greife (früher meist nur Falken/ heute auch Habichtartige und Adler) |
Hoher Flug | Jagd mit dem Faustfalken auf fliehendes Wild, das nicht Deckung aufsucht. Dabei übersteigt der Falke die Beute, stößt dann herab und bindet das Wild. |
Hohe Reck | Hohe Sitzgelegenheit zum Abstellen des Greifvogels mit einer Bespannung, damit der Vogel nicht darunter her fliegen kann |
Hohe Warte | Falken, die in großer Höhe über dem Falkner in der Luft stehen und dort durch Umherkreisen warten, bis am Boden ein Beutetier aufgeht und der Falke dieses mit einem rasanten Sturzflug angreift |
Horst | das Nest eines Greifvogels |
Hosen | Befiederung an den Schenkeln des Greifvogels |
Indische Haube | aus einem Stück geschnittene und vernähte Falkenhaube |
Imprint | ein auf den Menschen (sexuell) geprägter Beizvogel |
Jagdfalken | in der Falknerei alle Beizfalken |
Jerkin | männlicher Gerfalke |
Jule | Block, Sitzgelegenheit für Falken und Adler |
kalter Flügel | fast fleischloser Hühner- oder Taubenflügel, der zum Locke machen dient, aber wenig Atzung liefert |
kämmen | aggressives Hinwegstreichen über das Federspiel, den Balg oder das Wild, meist bei zu hoher Kondition |
Kompaniefalke | Falken die zu zweit oder zu mehreren gemeinsam auf dasselbe Stück Wild geflogen werden. |
Kondition | Jagdkondition oder Mauserkondition, das ist ein Zusammenspiel aus Fitness und Gewicht des Vogels, sehr wichtig für die Jagd |
kleben | ein Greifvogel, der sich nicht vom Falkner entfernt auch nicht wenn er jagen soll. |
kneten | das krampfhafte Zusammenziehen der Fänge |
Kopfgriff | Greifen und Halten der Beute am Kopf, bei Habichten und Adlern erwünscht |
kröpfen | Nahrungsaufnahme des Greifvogels |
Kropf | Der Falkner gibt dem Beizvogel je nach Situation einen vollen, halben oder viertel Kropf. |
Krücke | Jule für Beizvögel (Habichtsartige) |
Kurzfessel | weiteres Lederband bei Habichten zwischen Drahle und Langfessel |
lahnen | meist junger Greifvogel, der auf den Menschen geprägt ist, deshalb den Menschen nach Futter anbettelt = lahnen |
Langfessel | ein Seil oder ein Lederband welches durch die Drahle gezogen wird, damit wird der Vogel auf der Sitzgelegenheit angebunden |
Lange Penn | die längste Handschwinge (ist beim Falken die zweite Penn von außen) |
Lanneret | männlicher Lannerfalke |
Lappard | Wildfang im Jugendkleid, nach Neujahr gefangen |
leiten | das Wegtragen von Beute oder des Federspiels wenn zu leicht |
locke (machen) | einen Vogel locke machen, bedeutet diesen an sich und die Umwelt zu gewöhnen, dass er vor nichts mehr erschrickt oder alles als völlig normal nimmt, man könnte auch sagen den Vogel „zahm“ machen. |
locken | den Beizvogel durch Pfiff, ruf, Atzung, Balg oder Federspiel zum Beireiten zu veranlassen |
Lockbissen | kleine Atzungsstücke, die man dem Beizvogel gibt, um ihn locke zu machen |
Lockfleisch | die Atzung, die auf dem Federspiel oder dem Balg festgebunden wird |
Lockschnur | Trainingsschnur, die der Vogel während der ersten Flüge zum Falkner in der Natur am Fuß hat, um das Wegfliegen zu verhindern |
lüften | Beizvögel am Block / Sprenkel Luft und Sonnenlicht genießen lassen |
manteln | die Beute wird durch den Greifvogel mit den ausgebreiteten Schwingen abgeschirmt / versteckt |
Mauser | Gefiederwechsel |
Mauserform | hohe Kondition des Beizvogels während der Mauser |
Mauserkammer | Unterkunft für den Greifvogel während der Mauser |
Mesken | die vier Federn am Daumenknochen |
Motivation | gleichzusetzen mit Beutebereitschaft. Sie ist so wichtig wie die Kondition des Beizvogels |
Nestling | Junger Greifvogel, der noch im Horst der Altvögel liegt und dort versorgt wird |
niederschlagen | wenn der Falke seine Beute nicht in der Lust greift (bindet) sondern mit den Händen (Aufprallwucht) niederschlägt |
Passagier | ein Wildfang im Jugendkleid, der im Herbst auf dem Durchzug (Passage) gefangen wurde |
Penn | die Feder, Stoßpenn oder Schwungpenn also Stoßfeder, Schwungfeder |
punkten | Der Falke zeigt durch Aufsteilen an, wo sich die verfolgte Beute in Deckung hat fallen lassen. Er punktet |
Reck | eine in Brusthöhe angebrachte Stange mit „Recktuch“ auf der der Beizvogel abgestellt werden kann. Unterschieden werden die „Hohe Reck“ und die „Rundreck“ oder „Waller Reck“ |
Recktuch | um das Herumschwingen des Greifvogels auf dem Reck zu verhindern wird unter der Reckstange ein Tuch angebracht. |
Reiten | auf der Reckstange reiten |
Ring holen | Greifvogel, der sich durch das Fliegen von Kreisen in die Höhe schraubt |
Reckknoten | Spezieller Knoten um den Greifvogel am hohen Reck anzubinden |
Rotfalke | Falke im Jugendkleid |
Rothabicht | Habicht im Jugendkleid |
Sakret | männlicher Sakerfalke |
Säule | die äußerste der 10 Schwungpennen |
Schleppe | Lederbalg mit Kaninchenfell zur Simulation eines Kaninchens beim Abtragen |
schiften | das Wiederherstellen einer gebrochenen Penn mittels Schiftnadel und intakter Mauserfeder ähnlichen Ausmaßes |
Schiftnadel | kleine, dreikantige Nadel aus Metall, Bambus oder Glasfieber mit gespitzten Enden zum Verbinden der Federn |
schlagen | Ergreifen eines Beutetiers |
Schmelz | Kot des Greifvogels |
schöpfen | wenn der Beizvogel trinkt |
schweimen | wenn Greife sich beim „Ringholen“, also Hochsteigen, vom Wind tragen lassen und dabei evtl. außer Sicht geraten |
Schwingen | Flügel der Beizvögel |
Spinnfeder | eine Feder, die zum abspinnen (siehe oben) genutzt wird. |
Spitz | wenn sich der Beizvogel in tiefer Kondition befindet ist das Brustbein weniger bemuskelt und fühlt sich „spitz“ an. Die Kondition kann somit auch „ertastet“ werden. |
Spitzhütte | Unterkunft für den Greifvogel mit Sitzgelegenheit nach einer Seite offen |
Sprenkel | gebogener Stab zum Sitz für die habichtartigen Greife, meistens aus Edelstahl mit Lederumwicklung |
Sprinz | männlicher Sperber |
springen | Unruhe, Angst oder Eigensinn veranlassen den Beizvogel, von der Faust, der Reck etc. zu „springen“ |
Staart | Schwanzfedern oder Stoß des Greifvogels |
Ständer | Füße und Beine der Greifvögel |
stehen | Beizvögel „sitzen“ nicht, sie stehen auf Reck, Block, Sprenkel oder Faust. |
steigen | man lässt den Beizfalken steigen, wenn er zum Anwarten freigelassen wird |
steinen | dem Beizfalken kleine, glatte Kieselsteine in den Schnabel verabreichen. Diese dienen der Säuberung der Magenschleimhaut, wodurch die Verdauung angeregt und der Vogel „scharf“ wird |
Stoß | Schwanzfedern des Greifvogels |
stoßen | Beizvögel stoßen auf Wild, um es zu schlagen |
Terzel | Männlicher Greifvogel |
tief | ein Beizvogel in schlechter konditioneller Verfassung ist in tiefer Kondition |
trocken | junger Beizvogel, dessen Federwachstum abgeschlossen ist, der also keine Blutkiele mehr hat |
Trosch | Federbusch auf der Falkenhaube |
über Wind | gegen den Wind |
unter Wind | mit dem Wind |
vergrämen | den Beizvogel enttäuschen, scheu machen |
verdrucken | das Drücken der Atzung vom Kropf in den Magen. |
verkappen | dem Beizvogel eine Haube überstülpen |
verstoßen | ein Beizvogel, der nicht zum Falkner zurückkommt, hat sich verstoßen. |
Vogelhund | jeder unter dem Beizvogel geführte Jagdhund |
Vogel vom hohen Flug |
Falken (Wanderfalke, Sakerfalke), die aus größerer Höhe die Beute angreifen bzw. Flugwild von der Faust anjagen |
Vogel vom niederen Flug |
Habichtartige z.B. Habicht, Harris-Hawk, Rotschwanzbussard, Adler usw., die am Boden lebende Beute ergreifen |
Vorlange Penn | die zweitlängste (8.) Schwungpenn am Flügel des Beizvogels |
Vorlass | lebende Beutetiere zum Einjagen oder Zurückholen des Beizvogels (das Erbeuten des Vorlasses ist heute nicht mehr erlaubt) |
verwerfen | die Atzung nach dem Kröpfen durch Schleuderbewegungen mit dem Kopf aus dem Kropf auswerfen |
Waagefliegen | mehrere Stöße des Falken hintereinander auf das Federspiel |
Wachshäute | federlose, meist gelb gefärbte Hornhäute am Schnabelgrund und an den Füssen der Greifvögel |
Warte | erhöhter Platz, auf den sich der Beizvogel stellt, um Beute zu machen |
Wannen | die zehn Federn des Unterarms |
Werfen | den Beizvogel zur Jagd (an/auf Wild) abwerfen |
Wildfang | Beizvogel, der im Jugendkleid gefangen wurde (vor Neujahr) und schon wild gejagt hat. |
Wildflug | einem Nestling wird nach dem Ausfliegen „Wildflug“ gewährt. Das heißt er kann sich frei bewegen. Er muss aber nach dem ersten „selbstständig Beute machen“ wieder eingeholt werden, da er sich sonst verstößt bzw. verloren geht. |
Zieget | gut befleischte Hühner- oder Kaninchenkeule, die einem Beizvogel in guter Kondition als Atzung auf der Faust gegeben wird |
Geschichte der Falknerei
Geschichte der Falknerei
Friedrich II. war ein begeisterter Falkner. In seinem Buch über die Falknerei widmet er ein Kapitel dem Gerfalken und bezeichnet ihn als den besten aller Beizvögel. 1378 in Lübeck gab es bereits ein Handelshaus, in dem Gerfalken für die Falknerei ausgebildet und unter anderem in Nürnberg, Venedig und sogar Alexandria verkauft wurden. Auch der dänische König ließ sich in den Jahren von 1731 bis 1793 fast 5.000 Gerfalken aus Island liefern. Sie dienten als diplomatische Geschenke für fast alle europäischen Königshöfe. Auch die russischen Zaren nutzten Gerfalken als diplomatisches Geschenk.
Die Beizjagd auf den Graureiher galt als ein Privileg des Hohen Adels, der sie sich als zum Vorrecht der „Hohen Jagd“ gehörig sicherte. Kaiser MAXIMILIAN I. (1459-1519) behielt sich das alleinige Recht der Reiherbeize vor, ebenso Herzog MACIMILIAN I. VON BAYERN (1573-1651) und Kaiser RUDOLF II. (1552-1612).
Bevorzugt wurde auf „schwere“ Reiher gejagt, das waren Reiher, die mit vollem Kropf zurück zur Brutkolonie flogen. Dabei ritten der Jagdherr und seine Dame der Jagdgesellschaft voran. Kam ein geeigneter Reiher in Anblick, wurde(n) der (die) Falken auf die Reiher geworfen. Die von den Falken verfolgten Reiher entleerten den Kropf („reihern“) und versuchten den Falken durch schnelles steigen zu entkommen. Das schwierige an dieser Reiherbeize war, dass die Falken den Reiher übersteigen mussten. Dabei versuchte die Jagdgesellschaft, den in der Luft kämpfenden Vögeln zu Pferde oft durch unwegsames Gelände rasch zu folgen, ohne diese aus den Augen zu verlieren.
Der Tod des von den Falken zu Boden gebrachten Reihers wollte man verhindern, da die gefangenen Reiher mit dem Namen des Falkners beringt und dann wieder freigelassen wurden. Das Ansehen eines Falkners wuchs mit jedem gebeizten Reiher. Das Ansehen war umso höher je mehr Ringe der Reiher bereits trug.
Die Beizjagd mit den Vögeln vom niederen Flug
Zu den Vögeln vom niederen Flug zählen Habicht, Steinadler, Harris-Hawk und Rotschwanzbussard sowie Habichtsadler. Die Jagdarten des niederen Fluges sind die Jagd aus der Warte, von der Faust oder in der freien Folge
Von der Faust
Der Beizvogel wird von der Faust des Falkners an aufstehendes Wild geworfen. Auf Gemeinschaftsbeizjagden wird ausschließlich diese Jagdart angewandt. Nachdem Langfessel und Drahle abgenommen sind, wird der Hund zur Suche geschnallt. Steht der Hund Wild vor wird dieses vom Falkner herausgetreten. Das Hochmachen des Wildes durch den Falkner ist notwendig, da sonst mit der Zeit das feste Vorstehen des Hundes nachlässt. In dichtem und übersichtlichem Gelände stöbert der Hund. Sobald Wild hoch gemacht wird ist der Beizvogel frei zu geben. Während der Vogel das Wild verfolgt und schlägt bleibt der Hund beim Falkner. Dieser läuft zu seinem auf der Beute stehendem Vogel und nähert sich vorsichtig von vorne.Das gebeizte Wild wird vom Falkner abgefangen. Der Beizvogel bleibt auf der Beute stehen, bis er seine Jagderregung abgelegt hat. Seine Jagderregung äußert sich durch das Kneten der Beute und das Manteln. Sehr wichtig für das Abreagieren des Vogels ist, dass man ihn einige Zeit rupfen lässt. Danach bietet man ihm auf der Faust Atzung an. Dabei deckt man gleichzeitig die Beute mit der Falknertasche ab. Auf die Faust übergetreten lässt man den Vogel seine Belohnung kröpfen. Vom Beizvogel ungesehen verstaut man unterdessen die Beute in der Falknertasche.
Aus der Warte
Man wendet sie hauptsächlich an, wenn nicht absehbar ist wo das erwartete Wild aus der Deckung flüchtet. Wenn in unzugänglichem Gelände sich ein Fasan im Brombeergestrüpp drückt in dessen Nähe sich ein einzelner Baum befindet, lässt man den Beizvogel zu diesem Baum abstreichen. Nachdem sich der Vogel im Baum eingestellt hat schnallt man den Hund zum Stöbern. Sobald der Fasan hoch gemacht wird, jagt der Beizvogel „aus der Warte“ an.Falls er den Fasan in der Luft bindet, gleitet er mit diesem zu Boden.
Die freie Folge
Im deckungsreichen Gelände oder im Wald wird die Beizjagd aus der freien Folge angewandt, wobei ein gut stöbernder Hund unbedingt erforderlich ist. Meist sind dabei Kaninchen, Fasane oder Enten die Beute. Der Falkner geht dabei durch das Revier und lässt seinen Hund stöbern. Der frei fliegende Beizvogel folgt von Baum zu Baum nach und stellt sich meist über dem suchenden Hund ein.
Aus der Höhe eines Baumes nutzt der Vogel den besseren Überblick um das hoch gemachte Wild schnell auszumachen. Seine Chancen bei dieser Jagdart sind optimal, weil er den Angriffszeitpunkt selbst bestimmen kann und den Schwung von oben für den Jagdflug ausnützt.Die freie Folge darf auf Gemeinschaftsbeizjagden nur nach Absprache mit dem Jagdleiter und den übrigen Falknern angewandt werden.
Die Hasenbeize
Die Hasenbeize
Man unterscheidet zwischen Feld- und Waldhasen. Während der Feldhase meist auf dem freien Feld lebt, hält sich der Waldhase tagsüber im Wald auf. Abends rückt er aus dem Wald aufs Feld und am frühen Morgen vom Feld wieder zu Holze. Bei starkem Wind sucht er geschützte Lagen auf und liegt tagsüber meist in der Sasse.
Zur Beize auf Hasen eignen sich Adler, Habicht oder Rotschwanzbussard. Die erfolgversprechenste Jagdart auf den Hasen ist die freie Folge. Bei der Jagd auf Feldhasen gehen die Falkner in einer Streife gegen den Wind über das freie Feld. Steht der Hund vor oder fährt ein Hase durch die herannahenden Falkner aus der Sasse, wirft der Falkner, der dem aufstehenden Hasen am nächsten ist seinen Beizvogel mit dem Ruf „Vogel frei“. Die anderen Falkner halten dann ihre Vögel fest. Der geworfene Beizvogel kommt dem haken schlagenden, schnell flüchtenden Hasen immer näher. Kurz hinter ihm kippt der Beizvogel von einer Schwinge auf die andere, holt den Hasen ein und schlägt einen Fang in dessen Rücken den anderen Fang in den Kopf. Gelingt der Kopfgriff nicht wirft sich der Hase hoch und Wolle fliegt durch die Luft, wobei der Beizvogel senkrecht aufsteilt, wieder abkippt und den Hasen in bei der erneuten Flucht verfolgt. Er holt ihn abermals ein und versucht ein weiteres Mal den Hasen zu schlagen. Dies gelingt nur wenn der Beizvogel, der auf Hasen geflogen wird den Kopfgriff beherrscht. Dieser kann sonst den Hasen nicht halten und wird reitend in der nächsten Deckung von diesem „abgestreift“. Bei gut angebrachtem Kopfgriff bleibt der Hase in Folge der Schockwirkung am „Platz“. Ein erfahrener Habicht bindet den Hasen mit ausgestreckten Fängen im Doppelkopfgriff. Der Falkner läuft hinzu und fängt den Hasen mit dem Falknermesser mit einem Stich in die Kammer ab.
Der Beizvogel beginnt zu pflücken und darf vor dem Abnehmen von der Beute zur Belohnung etwas Wildbret (Herz, Lunge, Leber) atzen. Dies erhöht die Beutebereitschaft. Danach wird der Beizvogel abgenommen und der Hase ohne Sichtkontakt zum Vogel entnässt und versorgt um dann in der Falknertasche oder noch besser im Rucksack verstaut zu werden. Mit dem Habicht sollten nur Hasen bejagt werden, die etwa in einer Entfernung von ca. 30 –40 Meter aufstehen.
Mit dem Adler könne auch Hasen bejagt werden, die auf weitere Entfernung aufstehen. Dann ergeben sich oft weite und schnelle Jagdflüge. Bei starkem Frost und hart gefrorenem Ackerboden sollte die Beizjagd auf Hasen mit Habicht und Rotschwanzbussard unterbleiben, da es öfter vorkommt, dass der Beizvogel mit dem Hasen auf dem steinharten Boden rolliert. Dabei kann er sich leicht Körper- und Gefiederschäden zuziehen.
Für den Habicht oder den Rotschwanzbussard stellt der Hase eine sehr starke und wehrhafte Beute dar. Deshalb muss der Falkner bei der Hasenbeize schnell folgen, um seinem Vogel zu unterstützen. Nach einem weiten Jagdflug bringt der Beizvogel meist nicht mehr die Kraft auf, den sich aufbäumenden und schlagenden Hasen länger zu halten.Dem Adler sollte der Falkner schnell folgen um zu verhindern, dass dieser aufgrund seiner Stärke und Größe mit dem Aufreißen und Kröpfen der Beute beginnt. Ein angekröpfter Hase ist für die Küche so gut wie wertlos aus.Nur sollte sich jeder Falkner darüber im Klaren sein, dass die Hasenjagd dem Beizvogel sehr viel Leistungskraft abverlangt, dem Habicht oder Bussard natürlich mehr als dem Adler. Wenn zwischen den anstrengenden Jagdflügen öfter längere Pausen einlegt werden, um so dem Vogel die Möglichkeit der Regeneration zu geben, ist es sowohl mit dem Adler als auch mit dem Habicht oder dem Rotschwanzbussard möglich an einem Beiztag mehrere Hasen zu beizen.
Dies bedarf genauer Einschätzungen über die Leistungsfähigkeit des Beizvogels damit er niemals überfordert wird
Die Kaninchenbeize
Die Kaninchenbeize
Heckenränder, Brachflächen, Unterwuchs, Industrieanlagen, Parkanlagen, Friedhöfe und Flugplätze sind beliebte Lebensräume für das Wildkaninchen. Bevorzugt werden hauptsächlich sandige, trockene Böden. Wildkaninchen leben größtenteils in selbst gegrabenen unterirdischen Bauen. Ein Kaninchenbau besteht in der Regel aus Haupt-, Neben-, Flucht- und Setzröhren wobei meist sonnige Standorte gewählt werden. Haupt- und Nebenröhren unterscheiden sich durch Größe und Auswurfmenge.Fluchtröhren liegen meist etwas abseits, unscheinbar und teilweise zugewachsen, am oberen Rand des Baues.
Setzröhren sind in der Regel nicht besonders tief in das Erdreich gegrabene Röhren mit nur einem Zugang, die von den Häsinnen zum Setzen der Jungen angelegt werden. Am frischen Erdauswurf, frischer Losung auf dem Auswurf oder auf dem Pass erkennt man einen befahrenen Kaninchenbau. Bei Regen und starkem Wind liegen die Kaninchen meist im Bau. Bei sonnigem Wetter liegen sie gerne im Freien, meist in Deckung.
Zur Beizjagd auf Kaninchen werden hauptsächlich Habichte, seltener Habichtsterzel, Rotschwanzbussarde und Harris-Hawks verwendet. Die Beizjagd kann von der Faust mit dem Stöber- oder Vorstehhund, aus der freien Folge oder auch aus der Warte ausgeübt werden. Die Leistungsfähigkeit eines in guter Kondition stehenden Habichts bei der Kaninchenbeize ist enorm. Bei günstigem Gelände und entsprechender Wilddichte wurden schon des öfteren über zehn Kaninchen mit einem Habicht an einem Jagdtag gebeizt. Dieses entspricht nicht dem Selbstbeschränkungskodex von 4 Stück Wild pro Beiztag!
Eine Überschreitung dieses Limit ist nur zu rechtfertigen, wenn im Revier das bejagt der auftretende Wildschaden nicht mehr tragbar ist oder Anzeichen von Myxomatose (Übervölkerungskrankheit) festgestellt werden.Bei der Beizjagd auf Kaninchen kann der Jungfalkner meist erste Erfolge verzeichnen, weshalb sie als leicht eingestuft wird.Dies trifft aber nur zu, wenn das Gelände das Kaninchen zur weiten Flucht zwingt. Mit starkem Unterwuchs wird die Beize viel schwieriger, denn dann kommen nur erfahrene Habichte, die in hoher Kondition stehen und sehr gut beflogen sind zum Erfolg.
Die Fasanenbeize
Den Lebensraum der Fasane werden durch die „fünf Ws“, die für Wald, Wasser, Wiese, Weizen, und Wurzeln stehen bestimmt. Der Fasan steht plötzlich meist einzeln auf und entwickelt in kurzer Zeit eine hohe Fluggeschwindigkeit. Dabei streicht er mitunter sehr weit ab. Der Terzel weist gegenüber dem Habichtsweib eine etwas höhere Anfangsgeschwindigkeit und zudem eine größere Wendigkeit auf, was vorteilhaft für die Fasanenbeize ist.Der Habicht sollte von der Faust den aufstehenden Fasan anjagen. Der Fasan soll noch im Aufstehen oder nach kurzer Verfolgung in der Luft geschlagen werden. Wenn der Habicht diesen Augenblick verpasst oder einfach zu langsam ist, fliegt er dem abstreichenden Fasan hinterher und versucht ihn beim Einfallen meist am Boden zu schlagen. Der Falkner sieht also nur zwei Vögel, die hintereinander herfliegen und alsbald in der nächsten Deckung verschwinden. Da der Fasan bereits beim Einfallen zu laufen beginnt und dem nachstoßenden Habicht regelrecht unter den Fängen davonläuft sind diese Flüge selten erfolgreich. Schöner anzuschauen ist es, wenn der Habicht den hoch gemachten Fasan knapp über dem Boden verfolgt und dann nach mehreren hundert Metern hoch zieht und den Fasan in zehn oder fünfzehn Metern Höhe schlägt und mit ihm zu Boden trudelt.Erfolgreiche Jagdflüge ergeben sich auch aus der freien Folge mit dem stöbernden Hund. Verpönt ist es, den Habicht an einen laufenden Fasan (Infanteristen) zu werfen
Die Entenbeize
Auf Teichen oder Seen ist die Stockente nur schwer mit dem Beizvogel zu bejagen. Wesentlich leichter lassen sie sich aus Bächen oder Entwässerungsgräben hoch machen. Mehrere brauchbare Vogelhunde, die sich auf die Wasserarbeit verstehen, sind erforderlich. Mit nur einem Jagdhund werden die Enten zwar hoch gemacht, sobald ihnen der Beizvogel jedoch zu nahe kommt, werfen sie sich schnell in das Wasser zurück und tauchen sofort weg. Bei unerfahrenen Habichten kann man beobachten, dass sie sich wild hinterher stürzen, dadurch nass werden und dann längere Zeit außerstande sind zu jagen.Die besten Chancen auf Enten bietet die freie Folge. Man lässt den Habicht aus größerer Distanz das Gewässer anfliegen was zur Folge hat, dass sich die Enten sofort drücken. Dem nun im Wasser stöberndem Hund wird der Habicht in den Bäumen der Uferregion folgen. Eine aufstehende Ente wird der Habicht sofort anjagen und versuchen diese zu schlagen. Entscheidend für den Erfolg ist die Erfahrung des Beizvogels, was nur mit regelmäßiger Beize auf Enten zu erreichen ist.Werden aufstehende Enten aus Gräben und Bächen nicht gleich geschlagen, nehmen sie schnell rasant Fahrt auf, was häufig zu weiten erfolglosen Jagdflügen führt.
Die Rebhuhnbeize
Das Rebhuhn bewohnt Feldfluren und Brachflächen, die ihm genügend Äsung und Deckung bieten. Wird eine Kette Rebhühner gehoben, steht meist der größte Teil auf. Die oft flach abstreichenden Hühner fliegen sehr schnell und lassen sich, wenn ihnen der Beizvogel zu nahe kommt, blitzartig in Deckung fallen. Von den Beizvögeln des niederen Fluges ist meist der schnelle, wendige Terzel in der Lage ein fliegendes Huhn zu schlagen. Ohne brauchbaren Vorstehhund ist die Rebhuhnbeize nicht durchzuführen und nur bestbeflogene Beizvögel haben im Oktober auf Rebhühner eine Chance
Das Frettieren
Das Frettieren
Zum Frettieren ist es zweckmäßig eine Hilfsperson dabei zu haben. Diese setzt das Frettchen am Bau an und nimmt es nach getaner Arbeit wieder auf. Zum Tragen wird das Frettchen im Revier in einem leichten und stabilen Holzkasten, der innen mit Stroh ausgepolstert ist, oder in einer Frettchentasche aus Leder untergebracht. Frettchenkasten und auch Frettchentasche müssen einen gut verschließbaren Deckel sowie für den Luftaustausch Luftlöcher aufweisen.Man lässt den Hund einen befahrenen Bau verweisen und legt ihn dann in einiger Entfernung vom Bau ab. Dies geschieht unter größtmöglicher Ruhe mit Handzeichen. Ungehorsame Hunde sind anzuleinen. Nun lässt der Frettchenführer das Frettchen, dem vorher ein Gummihalsband mit einer Bell umgelegt wurde, einschliefen.
Der Falkner stellt sich mit seinem Beizvogel in angemessener Entfernung vom Bau auf und erwartet das „Springen“ der Kaninchen. Verschwindet das Frettchen in einer Röhre, hat absolute Ruhe zu herrschen, denn die Kaninchen verharren oft kurz vor dem Röhrenausgang und sichern. Sollte im Umkreis des Baues Unruhe herrschen, drehen die Kaninchen meist um und laufen in den Bau zurück. Die Gefahr dass das Frettchen „stecken bleibt“ (es bekommt ein Kaninchen zu fassen und versucht dieses abzuwürgen), ist dann besonders groß. Am Klagen des Kaninchens erkennt der Frettierer, dass das Kaninchen vom Frettchen gegriffen wurde. Das Frettchen würgt dieses Kaninchen ab, frisst sich satt und legt sich im Bau schlafen. Dieses Schläfchen kann Stunden dauern. Bei einem stecken gebliebenen Frettchen kann nach einiger Zeit durch klopfen an die Röhren versucht werden, das Frettchen herauszulocken. Ist der Bau nicht zu groß und nach langem Warten das Frettchen immer noch nicht ausgefahren, kann der Bau aufgegraben werden. Dabei muss man äußerst vorsichtig vorgehen, damit das Frettchen nicht verschüttet wird.Erscheint das Frettchen, will aber den Bau nicht verlassen, so kann mit Hilfe eines gebeizten Kaninchens das man in die Röhre hineinhält und leicht hin und her bewegt, das Frettchen zum Zufassen ermuntert werden und es dann aufnehmen.
Die Beizjagd mit den Vögeln vom hohen Flug
Zu den Vögeln vom hohen Flug zählen alle Großfalken. Die Jagdarten des hohen Fluges sind das Anwarten und die Jagd mit dem Faustfalken.
Das Anwarten
Das Anwarten
gilt als Krönung der Falknerei und wird auf Rebhühner, Fasane und Enten ausgeübt. Zum Anwarten wird meist ein Wanderfalke abgetragen. Voraussetzung ist ein freies, deckungsarmes und übersichtliches Feldrevier, da der Falke in großer Höhe auf nicht sichtbares Wild anwarten soll. Ebenso ist ein guter Vogelhund mit flotter raumgreifender Suche, zuverlässigem und ausdauerndem Vorstehen und absolutem Appell erforderlich.
Da die Jagdkondition von Anwartfalken sehr hoch sein muss (ein Falke in tiefer Kondition hat wenig Ambitionen zum Steigen) besteht die Gefahr bei schwülem Wetter oder in den Mittagsstunden zum „Schweimen“. Unter Schweimen versteht man das Kreisen des Falken in hoher Luft, meist ohne Schwingschlag. Dabei beachtet der schweimende Beizfalke weder Falkner noch Hund. Er lässt sich von günstigen Aufwinden empor tragen und oft sehr weit unter Wind abtreiben, was nicht selten zum Verstoßen und somit zum Verlust des Falken führen kann. Am ehesten neigt ein Falke zum Schweimen, wenn er vormittags keine Gelegenheit zum Lüften und Baden hatte und nachmittags zur Beize schönes Wetter und gute Thermik vorfindet.
Ablauf der Anwart-Beize auf Rebhühner
Ablauf der Anwart-Beize auf Rebhühner
Der Falkner nimmt im Revier Langfessel und Drahle ab und sichert den verkappten Falken zum Tragen auf der Faust. Auf eine Sicherung (Langfessel durch einen oder beide Geschühschlitze bis zur Hälfte durchziehen und die Langfessel um den kleinen Finger schlingen) kann nicht verzichtet werden, da der Falke sonst z.b. bei einem Sturz des Falkners oder beim Überwinden von Hindernissen freikommen kann. Der verkappte Falke kann sich nicht orientieren und fliegt unkontrolliert bis ihn die Kräfte verlassen oder er gegen ein Hindernis stößt was meist seinen Tod bedeutet.
Der zur Suche geschnallte Hund sucht gegen den Wind die Felder ab während der Falkner mit seinem Falken auf der Faust folgt. Steht der Hund Hühner fest vor, wird dem Falken die Haube abgenommen und die Langfessel aus den Geschühschlitzen gezogen. Sobald sich der Falke das Gefieder geschüttelt hat lässt man ihn von selbst gegen den Wind abstreichen.
Wenn der Falke dabei den vorstehenden Hund und vor allem die Hühner überfliegt bleiben diese umso fester liegen. Der Falke beginnt nun unter kräftigen Schwingenschlägen über dem Falkner ringholend Höhe zu gewinnen. Ein guter Anwartfalke erreicht mit vier bis fünf Ringen eine Höhe von 60 Metern und mehr. Hat der Falke seine Anwarthöhe erreicht (je höher um so sicherer schlägt er die Beute) und fliegt in der zu erwartenden Abstreichrichtung der Hühner, hebt der Falkner, nachdem er dem vorstehenden Hund durch Handzeichen oder Pfiff den Befehl „halt“ gab, unter gleichzeitigen Rufen die Hühner.
Der Falke wird sofort abkippen und durch drei, vier, kurze, harte Schwingenschläge seinen Stoßflug beschleunigen. Der Wanderfalke legt seine Schwingen an und stürzt in Tropfenform mit sehr hoher Geschwindigkeit fast senk-recht auf die schnell flüchtenden Hühner.Schlägt er eines der Hühner nieder hört man einen harten Schlag und sieht dabei eine aufwirbelnde Federwolke wobei der Falke jäh aufsteilt und damit seinen Stoß abfängt. Über eine Schwinge abkippend stellt sich der Falke auf seine betäubte oder bereits verendete Beute. Bis der Falkner heraneilt, ist das Huhn meist schon vom Falken abgenickt.
Der Hund wird in der Nähe des Falken abgelegt. Wenn sich der Falke beruhigt hat, deckt der Falkner mit seiner Falknertasche die Beute ab und bietet ihm gleichzeitig auf der Faust Atzung an. Ist der Falke auf die Faust übergestiegen kröpft er dort seine Belohnung und um anschließend wieder verkappt zu werden. Nach einer längeren Ruhepause kann die Beizjagd fortgesetzt werden. Fällt ein angeschlagenes Huhn in hohe Deckung, lässt man es vom Hund apportieren, da es wahrscheinlich nicht mehr überlebensfähig ist.
Die Beizjagd mit dem Faustfalken
Die Beizjagd mit dem Faustfalken
Als Beizwild für den Faustfalken kommen Raben-und Nebelkrähen, Möwen, Fasan, Rebhühner, Enten und Gänse in Frage, selten auf Kaninchen und Hasen. Sie wird auf sichtbares, flüchtendes Wild ausgeübt und bringt somit auf die meisten Wildarten sehr weite Flüge mit sich. Dabei gelangen die Beizvögel nicht nur selten außerhalb der Sichtweite des Falkners, sondern auch außerhalb der Reviergrenzen.
Früher galt die Reiherbeize mit dem Faustfalken als die schönste Art der Beizjagd. Da angejagte Reiher versuchten durch Steigen zu entkommen, spielte sich die Jagd oft in sehr großer Höhe ab und ging über weite Entfernungen. Die Falkner folgten dem Beizvogel zu Pferde.
Die heute kaum mehr gebräuchliche Beize mit Falken auf Hasen und Kanin kann nur mit starken Beizfalken wie Gerfalke und Saker ausgeübt werden.
Wildgänse und Enten versuchen auf Gewässer zu entkommen, in das sie sich aus vollem Flug stürzen.
Rebhühner und Fasane fliegen meist geradlinig und versuchen sich dem Zugriff des Falken durch volles in Deckung werfen zu entziehen.
Die Möwenbeize mit dem Faustfalken ist sie durch die hohe Fluggewandtheit der Möwen schwierig weshalb sich die Kompanienjagd anbietet.
In der Regel beschränkt sich die Jagd mit dem Faustfalken heute jedoch auf die Krähenbeize, wobei schon mancher Falke verloren ging. Bei dieser Art der Beize sind die Gefahren für den Falken zahlreich, denn es handelt sich um sehr wehrhaftes Wild. Bei dieser Jagdart stellen Straßen, Stromleitungen, Bahntrassen, Siedlungen und Gehöfte große Gefahrenpunkte dar, die den Verlust nach sich ziehen können.
Die Krähenbeize mit dem Faustfalken
Die Krähenbeize mit dem Faustfalken
Geeignet für die Krähenbeize sind alle Großfalken mit einem Mindestgewicht von 650 Gramm. Eine große Rolle spielt außerdem die Ausbildung des Beizfalken für die Krähenjagd. Ein mit Hilfe des Federspiels optimal durchtrainierter und wendiger Falke ist Voraussetzung für die Krähenbeize. Ein nicht voll beflogener Falke wird von den Krähen sehr schnell durch geschickte Ausweichmanöver müde geflogen.
Bevor man Raben- oder Nebelkrähen (Länderreglung beachten), mit dem Faustfalken angeht, wägt man noch einmal alle Faktoren ab: Ist das Gelände frei genug? Woher kommt der Wind? Wo befindet sich die nächste Deckung? Wo sind Stromleitungen? Führt die vermutliche Jagdrichtung in bewohnte Gebiete?
Bei Schneefall, starkem Regen, Nebel und übermäßigem Wind sollte die Jagd unterbleiben. Von „Unter-Wind-Jagden“ ist ebenso abzusehen, denn nicht selten geht bei widrigen Witterungsverhältnissen der Beizvogel verloren. Erst wenn diese Faktoren überdacht sind, geht man die Krähen gegen den Wind an.
Der Falkner nähert sich mit dem verkappten Falken auf der Faust den Krähen. Damit die Krähen den Falken nicht zu früh wahrnehmen und flüchten, wird er durch den Körper des Falkners abgedeckt. Es ist zweckmäßig den Verschluss der Haube schon vorher so zu lockern, dass sie im richtigen Moment die schnell abgenommen werden kann. Ist man in günstiger Entfernung, werden die Krähen zum Auffliegen veranlasst, der Falke entkappt und freigegeben.
Der Faustfalke darf nur dann geworfen werden, wenn die Krähen bereits auf den Schwingen sind. Ohne vorher sein Gefieder zu schütteln soll er sofort in schnellem Flug anjagen. Meist jagt er in schräg nach oben angesetztem Flug die Krähen an und übersteigt diese. Dann setzt er zum ersten Stoß an und versucht eine Krähe anzuschlagen.Die geschickten Ausweichmanöver der Krähen erfordern meist mehrere Stöße des Falken. Wenn er eine Krähe angeschlagen hat bindet er sie mit einem weiteren Stoß und geht mit ihr zu Boden.
Um seinen Falken eventuell gegen die sich mit Schnabel und Ständern wehrende Krähe und den nun angreifenden restlichen Krähen zu schützen muss der Falkner umgehend folgen. Um schnell zu seinem Falken zu kommen, sind gute Revierkenntnisse und ein Kraftfahrzeug fast unerlässlich. Der Jagdflug des Beizvogels muss immer im Auge behalten werden. Beim Eintreffen des Falkners wird ein erfahrener Falke seine Beute bereits abgenickt haben, wenn nicht, muss es der Falkner nachholen.
In der Falknerei bezeichnet man als „Rattenjagd“ ,wenn junge oder in zu scharfer Kondition befindliche Falken die Krähen im Direktflug angreifen und diese solange verfolgen bis sie eine Krähe binden können, ohne sie jedoch vorher durch einen Stoß angeschlagen zu haben. Zwischen der praktisch unversehrten Krähe und dem Falken beginnt fast immer eine böse Balgerei die nicht selten Verletzungen für den Falken nach sich ziehen.Nach einer derartigen schlechten Erfahrung kommt es häufig vor, dass gerade Jungfalken nicht mehr auf Krähen geflogen werden können.
Bei der Ausübung der Beizjagd zu beachten
Ausübung der Beizjagd – aus der Praxis
Will man an einer mehrtägigen Gemeinschaftsbeizjagd teilnehmen, muss die Jagdkondition des Beizvogels sorgfältig vorbereitet werden. Bei guter Vorbereitung ist es möglich guten Appell und hohe Leistungsfähigkeit zu erreichen.Davon ausgehend, dass der Beizvogel seinen sicheren Appell auch im fremden Gelände beibehält fliegen manche Falkner ihre Vögel bei Gemeinschaftsbeizjagden in tieferer Jagdform als zu Hause, da es nichts Unangenehmeres bei Gemeinschaftsbeizjagden gibt, wie einen verstoßenen Beizvogel. Bei fallender Kondition werden Appell und Jagdlust zwar besser, aber die Leistungsfähigkeit sinkt. Deshalb bereitet man den Beizvogel so vor, dass er sich zu Beginn der Beizjagd in aufsteigender Form befindet. Bei gutem Appell wird der Vogel sein Leistungsvermögen über viele Jagdflüge behalten.
Der Falkner erkennt die richtige Jagdform eines Habichts u.a. daran, dass der Habicht jede Bewegung aufmerksam mit den Augen verfolgt oder ihm gar entgegen springt, wenn sich der Falkner nähert. Oder der Habicht steht mit leicht aufgeplustertem Gefieder auf dem Sprenkel wobei das Kleingefieder am Kopf, besonders an den Seiten, leicht gesträubt ist. Der Vogel, wird sofort aufmerksam, wenn der Falkner in die Falknertasche greift. Dies kann auch ein Ausdruck der so genannten „Heimschärfe“ sein, da der Beizvogel in seiner gewohnten Umgebung der Greifvogelanlage immer etwas schärfer ist.
Ein leises Zwitschern kündigt an, dass dem Habicht irgendetwas nicht gefällt.Dies kann eine momentane Störung, z.b. ein fremder Hund oder ein Mensch sein, der dem Habicht nicht zusagt oder seine Kondition ist zu hoch. Sind äußere Einflüsse als Ursache erkennbar, so müssen diese erst abgestellt werden, bevor man den Vogel frei gibt. Wenn das Zwitschern anhaltend ist, ist der Habicht in zu hoher Form und sollte nicht geflogen werden. Am besten jagen Beizvögel in den Morgenstunden und am späten Nachmittag. Bei schönem warmem Wetter verweigern sie gerne den Appell, vor allem mittags, indem sie sich in einem Baum stellen und ihr Gefieder pflegen. Falken neigen in den späten Vormittags- und Mittagsstunden zum Schweimen.
Wenn ein Beizvogel, der zum Leiten neigt, kleineres Wild geschlagen hat, lässt man ihn auf der Beute rupfen und wartet, bis er zu atzen beginnt. Man nähert sich ihm langsam in immer enger werdenden Kreisen. Wird der Vogel unruhig wartet man bis er wieder ruhig weiterkröpft. Man muss den Vogel die letzten, besonders kritischen, Meter fortwährend beruhigen. Ist man nahe genug heran fasst man erst einen Geschühriemen und zieht die Langfessel durch den Drahlenschlitz und sichert den Beizvogel an der Falknertasche. Bei der Hasenbeize mit dem Habicht ist oft entscheidend, dass der Falkner seinem Vogel schnell folgt und hilft.
Bei der Beize auf Fasane in sehr unübersichtlichem Gelände kann man dem Habicht zusätzlich noch eine Bell am Staart befestigen, da verdeckt durch den Mais oder die Rübenblätter die Bells an seinen Ständern nicht zu hören sind. Steht der Beizvogel nach einem Fehlflug vergrämt in einem Baum und will nicht zur Faust beireiten, gilt es etwas zu warten bis sich der Vogel beruhigt hat. Man kann ihn auch mit dem Federspiel oder dem Balg zum Beireiten veranlassen. Ein zusätzlicher Reiz besteht darin das Federspiel an der Lockschnur in ruckartigen Bewegungen über den Boden zu ziehen. Auch ein zuvor gebeiztes Stück Wild das ausgelegt oder hochgeworfen wird, kann den Beizvogel zum Beireiten bewegen.
Bei Nebel und starkem Schneefall ist von einer Beizjagd abzuraten. Starker Regen bedeutet, dass der Beizvogel bald nass sein wird und mit nassem Gefieder keinen Jagdflug mehr tätigen kann. Bei leichtem Regen verzögert man dieses, in dem man ihn mit seinem Körper abschirmt. Bei starkem Wind kann sich der Beizvogel nur schwer auf der Faust halten. Dann muss man ihm mit seinem Körper Windschatten bieten. Bei stürmischem Wind kann es weite Unterwind-Jagden geben die zum Verlust des Beizvogels führen können. An großen Gewässern muss man immer damit rechnen, dass sich der Beizvogel beim Jagdflug zu weit vom Ufer entfernt, auf das Wasser niedergeht und eventuell ertrinkt.
Möchte ein Falkner während oder am Ende einer Gemeinschaftsjagd seinen Vogel aufatzen, so hat er dieses abseits vom Jagdgeschehen zu tun, da sonst die anderen Beizvögel unruhig werden und springen. Das gebeizte Wild muss gut verstaut werden, denn aus der Falknertasche heraushängende Beuteteile animiert die anderen Vögel danach zu springen. Auch darf die Beute nicht offen getragen werden da sie sonst Ziel des nächsten freigegebenen Vogels wird.
Während einer Jagdpause sollte der Beizvogel auf der Faust gesichert werden. Werden aus Unachtsamkeit zwei Vögel gleichzeitig geworfen und geraten aneinander nimmt man die beiden Vögel gleichzeitig an den Köpfen und schüttelt sie kräftig. Sie werden zur Abwehr voneinander ablassen, schlagen ihre Fänge jedoch oft in die Arme des Falkners was nicht ganz schmerzlos ist.
Das Abfangen des gebeizten Wildes
Das Abfangen des gebeizten Wildes
Falken (Bisstöter) töten ihre Beute durch einen Bis in den Hinterkopf oder durch Abbeißen der Halswirbel. Daher auch der Name Beizjagd (kommt vom Althochdeutschen „baißen“ des Falken).
Adler, Habicht und Bussard (Grifftöter) töten ihre Beute durch fortwährendes drücken und kneten mit ihren Fängen. Hierbei dringen besonders die Fang- und Atzklauen tief in den Wildkörper ein. Auch in der freien Wildbahn kann es eine ganze Weile dauern bis der Tod beim Beutetier eintritt. Aus Gründen der Waidgerechtigkeit und des Tierschutzes ist der Falkner gehalten diese Zeit abzukürzen und dem Wild unnötige Qualen zu ersparen.Dies geschieht durch das Abfangen des Wildes.
Beim Haarwild ergreift man dazu einen Vorderlauf, hebt diesen leicht an und führt einen Stich mit dem Falknermesser unterhalb der Stelle, an welcher der Vorderlauf am Körper sitzt, schnell in das Herz des Wildes, ohne dabei die Zehen des Beizvogels zu verletzen.
Flugwild wird durch Durchtrennen der Halswirbel getötet. Ist dies nicht möglich, da der Beizvogel den Fasan an Kopf und Stingel hält, ist auch das Abfangen des Federwildes mit einem Stich ins Herz möglich.
Gemeinschaftsbeizjagd
Gemeinschaftsbeizjagd
Bei Gemeinschaftsbeizjagden hat ein Jagdleiter die erforderlichen Anordnungen für den reibungslosen und gefahrlosen Ablauf der Beizjagd zu treffen. Seinen Anweisungen ist unbedingt Folge zu leisten. Der Jagdausübungsberechtigte ist der Jagdleiter. Dieser kann jedoch zu seiner Vertretung eine Person seines Vertrauens bestimmen. Als Vertreter des Jagdausübungsberechtigten wird in der Regel ein erfahrener Falkner bestimmt. Der Jagdleiter führt vor Beginn der Gemeinschaftsbeizjagd den Beizvogelappell durch. Dabei überprüft er die Verfassung des Beizvogels, die Armatur, die Ausrüstung, Jagdbekleidung und den Falknerjagdschein. Anschließend wird bekannt gegeben, welches Wild, nach Art und Stückzahl gebeizt werden darf, wo und wann Treffpunkte vorgesehen sind und welche Gruppeneinteilung der Falkner vorgenommen wurden. Der vom Jagdleiter zugewiesene Platz in der Reihe oder am Stand ist beizubehalten! Die Streife wird bei der Gemeinschaftsbeizjagd mit Vögeln des niederen Fluges in Feld- und Waldrevieren angewendet. Bei kleinen Feldgehölzen und Remisen empfiehlt sich auch ein Vorstehtreiben. Nur wenn der Falkner das aufstehende Wild einwandfrei angesprochen hat, darf er den Beizvogel freigeben. Es darf immer nur ein Beizvogel geflogen werden. Sobald ein Beizvogel nach dem Ruf „Vogel frei“ etc. von einem Falkner zum Jagdflug freigegeben wurde bleibt die gesamte Korona stehen. Die übrigen Falkner halten ihre Vögel fest und bleiben solange stehen , bis derjenige Falkner der seinen Vogel geflogen hat, das Wild versorgt und es verstaut hat und sich wieder mit seinem Vogel auf der Faust in die Kette der Falkner mit dem Ruf „Vogel fest“ eingereiht hat. Sie wenden sich dabei von der Jagd ab um mit dem Körper dem eigenen Beizvogel die Sicht auf das Wild zu nehmen um ein Springen zu verhindern. Auch nach dem Fehlflug eines Beizvogels müssen alle Falkner und Treiber warten, bis dieser Greif wieder auf der Faust seines Falkners festgehalten wird. Jeder Falkner darf nur das in seiner Linie aufstehende Wild bejagen wobei es vorteilhaft ist, wenn die Reihenfolge der Jagdflüge vorher vereinbart wird. Der Abstand zwischen den einzelnen Falknern bei Gemeinschaftsbeizjagden muss so gewählt werden, dass diese Sicht- bzw. Hörkontakt zu ihren Nachbarfalknern halten können. Auch wenn ein Beizvogel einen Fehlflug hat, darf kein anderer Falkner seinen Vogel nachwerfen, da immer die Gefahr besteht, dass der fehl geflogene Beizvogel noch einmal nachsetzt oder der nachgeworfene Greif das Wild schlägt, der erstere Vogel hinzu fliegt und sich beide Vögel schlagen und schwer verletzen. Andere Jagdhunde als Vogelhunde dürfen nicht geschnallt werden da sie mit Beizvögeln nicht vertraut sind und unter Umständen versuchen, den Beizvogel samt seiner Beute zu apportieren. Beizvögel mit unpassender Kondition sollten auf Gemeinschaftsbeizjagden nicht geflogen werden, da es äußerst unangenehm ist, wenn die ganze Gesellschaft öfters lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss, nur weil ein Vogel kein Appell zeigt.
Am Ende einer Gemeinschaftsbeizjagd legen die Falkner ihr gebeiztes und bereits versorgtes Wild zur Strecke. Das Wild muss auf der rechten Seite liegen, mit dem Kopf zum Jagdherrn. Nach dem Legen der Strecke, gibt der Jagdleiter allen Anwesenden die Gesamtstrecke bekannt und lässt diese anschließend von den Bläsern verblasen.
Die Reihenfolge der Signale:
Fuchs tot, Hase tot, Kaninchen tot, Flugwild tot, Jagd vorbei, Halali.
Dieser alte Brauch stellt eine letzte Ehrenbezeugung für das erlegte Wild dar.
Strecke legen
Am Ende einer Gemeinschaftsbeizjagd legen die Falkner ihr gebeiztes und bereits versorgtes Wild zur Strecke.
Das Wild muss auf der rechten Seite liegen, mit dem Kopf zum Jagdherrn. Nach dem Legen der Strecke, gibt
der Jagdleiter allen Anwesenden die Gesamtstrecke bekannt und lässt diese anschließend von den Bläsern verblasen.
Die Reihenfolge der Signale in diesem Beispiel:
Fuchs tot, Hase tot, Kaninchen tot, Flugwild tot, Jagd vorbei, Halali.
Dieser alte Brauch stellt eine letzte Ehrenbezeugung für das erlegte Wild dar.
Telemetrie
Befestigung des Senders am Vogel
Am Ständer: Die am häufigste angewendete Methode.
-Niemals mit Kabelbinder am Ständer
-Reichweite des Senders
Befestigung mit SAAR‘ scher Klammer auch am Ösenfaltgeschüh möglich!
Am Stoß: es wird am Kiel der mittleren Stoßpenn unter den Oberschwanzdeckfedern eine Metallhülse mittels Zange geklemmt
Rucksackmontage:
Der Sender wird an einer Hülse befestigt,
die wiederum an einem „Rucksack“ ähnlichem Geschirr befestigt ist.
Der „Rucksack“ wird immer am Vogel gelassen. Sehr gut bei Falken für
GPS Sender – Niemals bei Habicht
Spiral- und Winkeltelemetrie
Betriebsfrequenzen: 150 und 433/4 MHz nicht mehr anzeigepflichtig. Bei nicht vorhandener Flugrichtung des Beizvogels wird mittels der Spiralsuche zunächst versucht ein Signal zu bekommen. Bei der sehr aufwendigen Suche wird vom Ausgangspunkt spiralförmig eine Strecke abgefahren wobei die Spiralbögen nicht weiter als 10 km auseinander sein sollen und alle 3-5 km eine Signalsuche mit dem Empfänger (mit Verstärkung am Auto) abgegeben werden soll. Erhält man ein Signal, so wird mit der Winkelsuche fortgefahren. Dabei wird ein 90 Grad Winkel, durch zwei Messpunkten immer mehr verengt wobei die Signale jeweils die Richtung des Vogels angeben und die gedachten Schnittpunkte den Standpunkt eingrenzen.
Die Behandlung von gebeiztem Haarwild
Um den hohen Wert des Wildbrets als Lebensmittel zu erhalten, ist das gebeizte Wild baldmöglichst, am besten gleich nach dem Erlegen zu versorgen.
Die Behandlung von Haarwild
Gebeizte Hasen und Kaninchen sind sofort nach dem Abnehmen des Beizvogels die Blaseauszudrücken. Erlegtes Haarwild ist unverzüglich aufzubrechen und auszuweiden. Die Auslegung des Begriffes „unverzüglich“, d.h. ohne schuldhafte Verzögerung, ist sicherlich unter den Gegebenheiten der Jagd zu sehen. Dem trägt der Gesetzgeber auch durchaus Rechnung, indem er von einer bakteriologischen Fleischuntersuchung von erlegtem Haarwild dann absieht, wenn das Ausweiden nicht spätestens 90 Minuten nach dem Erlegen erfolgt. Bei nicht ausgeweideten Hasen und Wildkaninchen kommt es nämlich in Abhängigkeit von der Lagertemperatur, innerhalb der ersten 24 Stunden zu einer grünlichen Verfärbung der Bauchdecke. Deshalb müssen auch Hasen und Kaninchen unverzüglich wie Schalenwild aufgebrochen werden.Der Feldhase weist an der Innenfläche der Hinterläufe am Übergang zur Bauchdecke haarlose Hauttaschen auf, die beim Aufbrechen zu entfernen sind, da diese in der Regel ein graugelbliches bröckeliges zum Teil auch schmieriges Drüsensekret enthalten, das stark hasenspezifisch riecht. Das Wildkaninchen besitzt beiderseits des Waidlochs am Enddarm in Taschen liegende graugrünliche bis graugelbliche Duftdrüsen, die stark kaninchenspezifisch riechen. Diese sind, um eine nachteilige Beeinträchtigung des Wildbretgeschmacks auszuschließen, beim Aufbrechen sorgfältig zu entfernen.
Aufbrechen eines Hasen!
Dem gebeizten Hasen ist sofort nach dem Abnehmen des Beizvogels die Blase auszudrücken. Anschließend schärft man den Balg mit dem Waidmesser zwischen den Keulen knapp über dem Weidloch auf, legt beim Rammler die Hoden frei und reißt diese einzeln mit den Samensträngen ab. Daraufhin werden nun der Balg und die Bauchdecke mit der Schneide nach oben, der Zeigefinger liegt dabei an der Spitze des Messers auf dem Messerrücken an, weiter bis zum Brustkern aufgeschärft. Das Gescheide wird herausgenommen und beiseitegelegt. Nun setzt man das Messer an der Schlossnaht an, durchtrennt den Schloss Knochen und schärft das Ende des Waiddarmes ab. Damit der Schweiß aus dem Brustkorb austreten kann, wird noch das Zwerchfell entlang der Rippen aufgeschärft.
Zerwirken eines Hasen!
Das Zerwirken des Hasen beginnt mit dem Abtrennen der Blätter (Vorderläufe). Mit einer Hand drückt man den Vorderlauf seitwärts während mit dem Messer zwischen Brustkern und Blatt die Muskulatur durchtrennt wird. Als nächstes werden die Rippen mit einer Aufbruchzange und dem Waidmesser entlang der Hauptmuskulatur des Rückens bis zum Hals abgetrennt. Der Hals wird zwischen zwei Wirbeln vom Rücken getrennt. Die Hinterkeulen löst man, indem man links und rechts vom Schwanzwirbelknochen das Messer an der Wirbelsäule nach oben führt, dabei den jeweils betreffenden Hinterlauf nach oben dehnt, was die Schnittführung erkennbar macht, um ohne Knochen durchtrennen zu müssen, den Lauf vom Rücken abschärfen zu können. An den Läufen werden noch die Sprunggelenke durchtrennt, am Rücken die letzten Wirbel zur Begradigung entfernt.
Abbalgen eines Kaninchens!
Zum Abbalgen wird das Kaninchen an beiden Hinterläufen aufgehängt. Nachdem man einen Ringschnitt um beide Hinterläufe in Höhe des Sprunggelenks gemacht hat, schärft man den Balg an der Innenseite der Keulen (entlang der Hell-Dunkel-Linie) bis zum Weidloch auf. Danach löst man den Balg von den Keulen und der Blume stumpf (ohne Messer) mit den Fingern ab und zieht ihn mit kräftigem Zug nach unten bis zu den Vorderläufen. Die Sehnen oberhalb der Pfoten an den Vorderläufen werden durchtrennt, die Knochen abgebrochen und die Pfoten abgeschärft. Der Balg wird dann weiter bis zum Kopf abgezogen und zwischen den Halswirbeln abgeschärft.
Die Behandlung von gebeiztem Federwild
Die Behandlung von Federwild
Federwild soll möglichst gleich nach dem Erlegen versorgt werden. Es empfiehlt sich das Ausnehmen des Federwildes, weil dadurch der Wildkörper besser auskühlt. Zum Ausnehmen legt man das Wild auf den Rücken und schärft die Bauchdecke vom Waidloch her in Richtung Brustbein nur soweit auf, dass mit Zeige- und Mittelfinger der Magen zusammen mit dem anhängenden Gescheide aus dem Wildkörper herausgezogen werden kann. Gegebenenfalls muss man noch einmal nachfassen, um auch die Leber mit der Galle entfernen zu können. Anschließend wird aus Gründen der Wildbrethygiene das Waidloch rundherum ausgeschärft.
Nach dem Ausnehmen wird die Leber und das Gescheide auf Krankheitsanzeichen untersucht. Auf keinen Fall darf bei Rebhuhn, Fasan und Taube das Entfernen des Kropfes samt der Kropfhaut vergessen werden, da sonst der Geschmack des Wildbrets durch den schnell säuernden Kropfinhalt darunter leidet. Man macht dazu mit dem Waidmesser seitlich am Hals einen Schnitt in Längsrichtung vom Kropf, schiebt die Halshaut beiseite und kann nun mühelos den Kropfsack mit seinem Inhalt entfernen. Federwild wird nach dem Versorgen zum Auskühlen am Hals aufgehängt. Es darf keinesfalls länger in der Falknertasche oder im Rucksack transportiert werden, da es sonst verdirbt.
Einen Fasan ausnehmen
Einen Fasan ausnehmen
Man legt den Fasan zum Ausnehmen auf den Rücken und schärft die Bauchdecke vom Weidloch her in Richtung Brustbein auf, sodass mit Zeige- und Mittelfinger der Magen zusammen mit dem anhängenden Gescheide aus dem Wildkörper herausgezogen werden kann. Auch die Leber mit der Galle muss dabei entfernt werden. Anschließend wird aus Gründen der Wildbrethygiene das Weidloch rundherum ausgeschärft.
Das Frettchen
Das Frettchen ist die domestizierte Form des europäischen Iltisses. Als Albinofrettchen bezeichnet man eine durch totalen Pigmentmangel gekennzeichnete Mutante mit roten Sehern, weißlichem bis blassgelben Balg und fleischfarbener Nase.Um eine gewisse Härte und Widerstandsfähigkeit der Frettchen zu erreichen, werden immer wieder Wildiltisse eingekreuzt. Diese Nachkommen nennt man Iltisfrettchen, da sie in der Färbung und in der Zeichnung sowie in ihrem Verhalten mehr dem Iltis gleichen. Allgemein werden heute die Frettchen nach ihrer Farbe als „Albinofrettchen“ und „Iltisfrettchen“ unterschieden
Die Abrichtung des Frettchens
Die Abrichtung des Frettchens
Kaninchen müssen bei feuchtem und windigem Wetter mit einem oder auch mehreren Frettchen zum Verlassen ihrer Baue gezwungen werden. Manchmal kann man beim Frettieren, so nennt man die Jagd mit den Frettchen, Frettchenführer beobachten die beim Umgang mit ihren Jagdgehilfen dicke Lederhandschuhe tragen. Es handelt sich dann um schlecht abgerichtete und bissige Frettchen, die somit für die Jagd verdorben sind.
Das Abrichten eines Frettchens erfolgt über liebevollen Umgang und Futter, beginnend zwischen dem 2. und 4. Lebensmonat. In dieser Zeit sollte man sich täglich intensiv mit seinem Frettchen beschäftigen indem man es beim Spielen anfasst, streichelt und durch Futter anlockt. Niemals darf man ein Frettchen zu hart anfassen, denn wenn es Schmerzen verspürt beißt es und verliert das Vertrauen. Das Frettchen wird schnell lernen, dass die Hand oftmals Futter bringt. In Verbindung mit Futtergabe ruft oder pfeift man nach ihm. Frettchen lernen schnell diesen Ruf oder Pfiff mit Futter und dem Menschen zu verbinden. Ist nun das Frettchen durch liebevolle Pflege zahm und umgänglich geworden, kann man damit beginnen, es auf seine Verwendung vorzubereiten.
Die meisten Frettchen die zum Frettieren eingesetzt werden, tragen ein Gummihalsband mit einer Bell um den Hals um zu vermeiden, dass sie Kaninchen im Bau abwürgen und anschneiden. Ein Lederhalsband oder gar ein Maulkorb ist zu vermeiden, da das Frettchen damit im Bau z.b. an einer Wurzel hängen bleiben und sich erdrosseln könnte. Das Frettchen muss an den Jagdhund des Falkners gewöhnt werden, da Kontakte zwischen diesen beiden nie ausbleiben. Das Gehege der Frettchen, der Hundezwinger und die Haltungseinrichtung des Beizvogels sollten in räumlichem Abstand so angeordnet werden, dass die Tiere sich während des ganzen Jahres gegenseitig beobachten können.
Gehege zur Haltung von Frettchen
Haltung und Pflege
Gehege zur Haltung von Frettchen sollten wegen der erheblichen Geruchsbelästigung und einer gewissen „Abhärtung“ im Freien aufgestellt werden. Außer der Vorderfront, die mit einem rostfreien Drahtgitter versehen wird, sollten alle Wände, der Boden sowie das Dach aus Holz gefertigt sein. Wegen der besseren Luftzirkulation sollte man den oberen Teil der Seitenwände des Schlafkastens mit kleinen Löchern versehen.
Zur Auspolsterung des Schlafkastens wird Stroh verwendet, da Heu durch das Schwitzwasser der Frettchen sehr schnell klamm wird und schimmelt. Als Toilette stellt man den Frettchen eine flache Schale aus Kunststoff die mit Katzenstreu gefüllt wird, in eine Ecke ihres Geheges. Zur Haltung von Frettchen eignen sich auch handelsübliche Nerzkäfige in denen aber ein Schlafkasten angebracht sein muss.
Damit den Frettchen jederzeit Trinkwasser zu Verfügung steht, wird außen am Drahtgitter eine so genannte Kaninchentränke befestigt.Frettchen sind kleine Raubtiere deren Magen-Darmkanal auf fleischliche Kost eingestellt ist. Es eignet sich besonders Wildbret, Eintagsküken und Geflügel, auch mit Federn, Haaren und Knochen als Futter. Fleisch darf nur roh und in einwandfreiem Zustand verfüttert werden. Hin und wieder nehmen sie auch Obst und Pflanzenkost zu sich.
Da Frettchen die Angewohnheit haben Futterreste in ihrer Schlafkammer zu deponieren ist darauf zu achten, dass nicht mehr Futter als für eine Mahlzeit erforderlich ist gegeben wird. Futterreste, die besonders im Sommer schnell verderben, müssen um Erkrankungen vorzubeugen entfernt werden. Fleisch das eingefroren war, muss, bevor es verfüttert wird, richtig aufgetaut und auf Handwärme gebracht werden. Die Fütterung sollte immer zur gleichen Tageszeit erfolgen.
Vogelhunde - brauchbare Hunde
Vogelhunde – brauchbare Hunde
Für Habichtler und Falkner sind brauchbare gute Vogelhunde nicht nur unverzichtbare Gehilfen, sondern auch durch das Jagdgesetz vorgeschrieben. Ein Vogelhund ist jeder Jagdhund der unter dem Beizvogel geführt wird.Abgesehen davon, dass der Hund an der linken Seite des Falkners vom Beizvogel beschmelzt würde hat der Falkner nur seine rechte Hand frei um Verrichtungen am Beizvogel zu tätigen und um seinen Jagdhund zu führen da er auf der linken Faust seinen Beizvogel trägt.
Die Hauptaufgabe des Vogelhundes bezeichnet der Jäger als „Arbeit vor dem Schuss“. Gefordert ist hier die Suche, das Buschieren, das Stöbern sowie das Vorstehen und die Wasserarbeit. Ebenso wichtig ist vor allem bei der Anwarterfalknerei die „Arbeit nach dem Schuss“. Hier kommt es vor, dass beim Anschlagen des Wildes durch den Falken, dem Wild eine Schwinge oder beim Aufprall auf den Boden ein Ständer gebrochen wird. Derartig verletztes Wild muss mit dem Hund nachgesucht werden, da es sonst qualvoll verendet.
Ein Vogelhund muss leicht-führig sein und sich jederzeit unterordnen.Der Falkner muss sich auf seinen Hund stets verlassen können, da er mit Beizvogel und Wild genug zu tun hat, so dass er nicht ständig seinen Hund im Auge behalten kann. Beizvogel und Hund müssen aneinander gewöhnt sein. Ist ein Vertrauensverhältnis zwischen Beizvogel und Vogelhund entstanden, bilden sie eine Jagdgemeinschaft die faszinierend zu beobachten ist.
Grundsätzlich sind alle Stöber- und Vorstehhundrassen als Vogelhunde geeignet.Stöberhunde finden nur beim niederen Flug Verwendung.
Vorstehhunde können sowohl für den niederen Flug als auch für den hohen Flug verwendet werden.Der Pointer ist ein schneller Vorstehhund mit raumgreifender Suche, der ausschließlich für den hohen Flug verwendet wird. Der kleine Münsterländer als kurz suchender Vorstehhund ist besser unter dem Habicht zu führen. In der jagdlichen Praxis zählt in erster Linie die ausgeführte Arbeit eines Vogelhundes, nicht seine Rassezugehörigkeit.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
11 12
1 Griffon 2 Großer Münsterländer 3 Kleiner Münsterländer 4 Deutsch Drahthaar
5 Deutsch Stichelhaar 6 Gordon Setter 7 Weimaraner Kurzhaar 8 Deutsch Langhaar
9 English Setter 10 Irish Setter 11 Cocker Spaniel 12 Wachtel
Stubenhaltung und / oder Zwingerhaltung
Vogelhunde – brauchbare Hunde
Passive Immunisierung
Benötigt der Körper schnell einen Schutz, so greift man auf Seren zurück, die aus dem Blut von Tieren gewonnen werden, die die
jeweilige Krankheit überstanden haben. Das heißt mit dem Impfstoff werden die Antikörper verabreicht. Diese wirken sofort werden aber wieder abgebaut und vom Körper nicht nachproduziert und bieten nur einen Schutz über die Zeitdauer von 2 – 3 Wochen.
Aktive Immunisierung
Bei der aktiven Immunisierung enthält der Impfstoff abgeschwächte oder abgetötete Seren. Auf die Impfung reagiert der Körper mit der Bildung von Antikörpern. Bis zu deren Bildung vergehen in der Regel 14-20 Tage. Der Hund ist dann für 1 – 2 Jahre immun. Die Impfung ist als vorbeugender Schutz gedacht.
Vorbeugende Schutzimpfungen gibt es gegen Viren: Staupe Hepatitis Parvovirose Tollwut Bakterien: Leptospirose Borreliose Kürzel: S H L P T
Erstmalig werden Hunde als Welpen im Alter von ca. 6-7 Wochen geimpft, d.h. noch beim Züchter. Zur Grundimmunisierung ist eine 2. Impfung erforderlich, die im
Alter von ca. 12 Wochen erfolgt. Jährlich ist eine Wiederholungsimpfung erforderlich.
Beim Nährstoffbedarf unterscheidet man grundsätzlich zwischen
Erhaltungsbedarf: |
Leistungsbedarf: |
Bei den Nährstoffen unterscheidet man zwischen
Hauptnährstoffen |
Mikronährstoffen |
Stubenhaltung und / oder Zwingerhaltung
Die Anbindehaltung ist für Jagdhunde indiskutabel, so dass nur die Wahlmöglichkeit Stuben- und Zwingerhaltung besteht. Der Vorteil der Stubenhaltung ist in erster Linie der ständige Kontakt zum Besitzer. Nachteile sind darin zu sehen, dass der Hund leicht verweichlicht und, insbesondere wenn Kinder im Haus sind, oft auch verwöhnt wird.
Der überwiegende Teil der Jagdhunde wird deshalb in Zwingern gehalten.
Vorteile: Durch gezielten Umgang mit seinem Führer wird der Hund gehorsamer. Durch die Unterbringung im Freien wird er abgehärteter, d.h. unempfindlicher gegen Witterungseinflüsse und somit auch jagdliche leistungsfähiger. Bei Zwingerhaltung ist folgendes zu beachten:
Für einen mittelgroßen Hund (= ca. 20 kg; der größte Teil der Jagdhunde) muss die Zwingergröße mindestens 8 m2 betragen (Hundehütte nicht mitgezählt). Für jeden weiteren Hund vergrößert sich die Fläche um zusätzlich 3 m2 (1 Hund = 8 m2, 2 Hunde = 11 m2, 3 Hunde = 13 m2).
Grundabrichtung / Prüfungen
Grundabrichtung vom Welpenalter bis 4./6. Monat (Konsequenz und Geduld)
Stubenreinheit
Hören auf Namen (Pfiff)
Halsband und Leine
Sitz, Platz, Ablegen
Futterschleppe
Gewöhnung an Wasser
Festigung des Gehorsams ab 6. Monat
Notwendig für die spezielle jagdliche Abrichtung ist zuverlässiger Gehorsam und vertrauensvolle Unterordnung
Festigung der Befehle „Sitz“, „Platz“, „Ablegen“ Leinenführigkeit und Frei – bei – Fuß – gehen Trillerpfiff, Vorübungen zum Apportieren
Jagdliche Abrichtung ab 1 Jahr erst, wenn alles Grundelemente sicher sitzen. Abrichtung dann je nach Rasse unterschiedlich
VJP = Verbands-Jugend-Prüfung
bei DK Derby genannt, ohne Hasenspur Spurarbeit am Hasen, Nase, Suche, Vorstehen, Führigkeit
HZP = Herbst-Zucht-Prüfung
bei DK Solms genannt, ohne Hasenspur
vor dem Schuss: Spurarbeit am Hasen, Nase, Suche, Vorstehen, Führigkeit, Arbeitsfreude, Wasserarbeit,
nach dem Schuss: Verlorenbringen von Federwild (Feld), Haarwildschleppe (Wald), Art des Bringens, Gehorsam
VGP = Verbandsgebrauchsprüfung
Feldarbeit, Waldarbeit, (Schweiß) Wasserarbeit, Gehorsam,
Leistungsnachweise:
Verbandsschweißprüfung VSwP, Bringtreueprüfung Btr., Verlorenbringerprüfung Vbr., (Raubwildschärfenachweis, Sauschärfenachweis
(Prüfungen nur im Jagdbetrieb möglich!)
Brauchbarkeitsprüfung in M/V
Eine Brauchbarkeitsprüfung besteht in jedem Fall aus der Verbindung der Fachgruppe (Gehorsam) gemäß § 10 mit mindestens einer
zweiten Fachgruppe gemäß §§ 11-13. Je nach vorgesehenem jagdlichen Einsatz des Jagdhundes ist die entsprechend erforderliche
Fachgruppenverbindung zu prüfen.
Fachgruppe I: 1.Gehorsam 2.Schussfestigkeit 3.Ablegen 4.Verhalten auf dem Stand 5. Leinenführigkeit
Fachgruppe II: Bringen 1.Haarwildschleppe 2.Federwildschleppe 3.Bringtreue
Fachgruppe III: Wasserarbeit 1.Bringen nach Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer2.Schussfestigkeit im Wasser
Fachgruppe IV: Fach Schweißarbeit (Riemenarbeit)Anerkennung der Prüfung durch die untere Jagdbehörde. Nur reinrassige Jagdhunde mit Ahnentafel
Jagdzeiten 2020
Jagd- und Schonzeiten in Mecklenburg-Vorpommern ab 01. April 2020 Ausgewählte Tierarten im Fokus des Beizjägers |
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Wildart | Altersklasse | Jagdzeit | |||
Haarwild |
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Rehwild | Ricken und Kitz | vom 1. September | bis 31. Januar | ||
Böcke und Schmalrehe | vom 16. April | bis 31. Januar | |||
Fuchs Elterntierparagraph beachten! | ganzjährig | ||||
Feldhase | vom 1. Oktober | bis 15. Januar | |||
Wildkaninchen Elterntierparagraph beachten! | ganzjährig | ||||
Federwild |
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Höckerschwan | vom 1.November | bis 20. Februar | |||
Grau-, Bläss- und Kanadagans | Zur Wildschadensverhütung vom 15. September bis zum 31. Oktober auf landwirtschaftlichen Kulturen, einschließlich einem 100-Meter-Abstand von der Kulturgrenze | ||||
Graugans | vom 1. August | bis 31. August | |||
vom 1. November | bis 15. Januar | ||||
Bläss- und Kanadagans | vom 1. November | bis 15. Januar | |||
Nilgans | vom 1. August | bis 15. Januar | |||
Fasan | vom 1. Oktober | bis 15. Januar | |||
Stockente | vom 1. September | bis 15. Januar | |||
Pfeif-, Krick- und Tafelente | vom 1. Oktober | bis 15. Januar | |||
Blässhuhn | vom 11.September | bis 20. Februar | |||
Ringel- und Türkentaube | vom 1. November | bis 20. Februar | |||
Lach-, Sturm-, Silber-, Mantel- und Heringsmöwe | vom 1. Oktober | bis 10. Februar | |||
Nebelkrähe, Rabenkrähe und Elster | vom 1. August | bis 20. Februar |
EIN TEIL DES BEUTESPEKTRUMS - Ordnung Hühnervögel
Fasane
Beschreibung
Haushuhngröße. Langgestreckte Figur mit langem Stoß. Bis 1.5 kg. ♂kupferfarbenes, bunt schillerndes Gefieder. Große Rosen als Augenkranz. Kleine Federohren (Hörner). Kopf und Hals dunkelgrün. 5 Ursprungsrassen. Ursprünglich aus Ostasien. Schon seit der Römerzeit bei uns bekannt. Zwei Rassen mit weißem Ring. Viele Farbvariationen durch verschiedene Rassen und Kreuzungen (Torquatus- Chinesischer Reisfasan oder heller Ringfasan; Mongolicus– dunkler Ringfasan; Colchicus- Böhmischer Jagdfasan; Tenebrosus– Dunkelfasan; Versicolor). Sporn an den Ständern (als Waffe verwendet) ♀ schlicht graubraun hell und dunkel gefärbt.
Geläuf
Zehen stehen in stumpfem Winkel gegeneinander. Nach innen gedrehte Hinterzehe drückt sich nur schwach ab
Gestüber
Unregelmäßig, keulenähnlich gewundene Röllchen. Bis 3 cm lang. Grüngrau mit weißem Harnfleck. Breiige Blinddarmlosung.
Biotop
Gemischte Wald-Feld-Reviere. 6 W’s (Wiesen, Wasser, Wald, Weizen, Wurzeln, Wein). Reine Waldreviere und Höhenlagen über 500 m sind ungeeignet.
Nahrung
Im Sommer mehr animalische Kost (Insekten, Weichtiere, Kleinsäuger). Ab Herbst eher vegetarische Kost (Körner, Sämereien, Beeren). Nimmt gerne Mais und Weizen an (Schadensersatzpflichtiger Wildschaden!).
Lebensweise
Tagaktiv. Standvogel. Sehr gesellig. Polygam. Verschiedene Rassen baumen nachts auf. Guter Läufer. Fliegt relativ schwerfällig (meist nur kurze Strecken), um in nahe gelegener Deckung wieder einzufallen. Angestrebtes Geschlechterverhältnis 1:4 – 1:6.
Fortpflanzung
Balz März bis Mai. Hennen gesellen sich zu den ranghöchsten Hähnen, die durch Rufen (Göck-Göck) und Flügelschlagen die Reviere gegeneinander abgrenzen. Hahnenkämpfe. Eiablage ab Mitte April. Brutdauer ca. 24 Tage. 12 – 15 einfarbige, graugrüne Eier in flacher Erdmulde z.B. in Wiesenschlägen oder Hecken. Brutgeschäft nur von Henne erledigt. Nach ca. 14 Tagen flugfähig. Selbstständig mit 8 Wochen (dann sind Geschlechter schon zu unterscheiden durch Sporen, Rosen, Prachtgefieder). Bleiben bis zur Herbstmauser zusammen. Hähne mausern vor den Hennen.
Trophäen
Ganzkörperpräparat, Spiel
Altersbestimmung beim Fasanenhahn
A) 3-jährig, B) 4-jährig C) 5-jährig
Jagd: Suchjagd mit Vorstehhund. Treibjagd (drückt sich gerne).
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.Oktober bis 15.Januar Ländergesetze beachten
Rebhuhn
Beschreibung
Kleiner als Haushuhn. Oberseite braun bis rotbraun. Hals und Brustseite grau. Kopf rostbraun. Hufeisenförmiges Brustschild ist kein Unterscheidungsmerkmal der Geschlechter! Bis ca. 400 gr. ♂ kleine Balzrosen Deckgefieder braun gefleckt mit hellem Schaftstrich.
♀ mit Querbändern an Schaftstrich. (Merke: „Hahn steigt auf die Leiter“).
Junge Hühner: Schwarzer Schnabel, gelbe Ständer, spitz auslaufende Federn der äußersten Handschwinge (bis 14 Monate).
Alte Hühner: Grauer Schnabel, graue Ständer, äußerste Federn der Handschwinge abgerundet.
Geläuf
Kleiner als bei Fasan. Hinterzehe schwach abgedrückt.
Gestüber
Grünlich bis graubraun mit Harnüberzug. Spiralig. Ca. 2 cm. Vor allem dort zu finden wo Ketten genächtigt haben.
Biotop
Ackerflur in den Ebenen und im Hügelland. Hecken und Knicks als ganzjährige Deckung
Nahrung
Unkrautsämereien, Grasspitzen, Getreide (Weizen), Insekten, Würmer.
Lebensweise
Meidet den Wald und baumt nie auf. Streicht flach und nie sehr weit. Monogam. Huderplätze. Althühner sind sehr wachsam. Bei Gefahr werden Ketten gesprengt. Hahn ruft die Kettenmitglieder wieder zusammen. Mehrere Ketten im Winter bilden ein Volk.
Fortpflanzung
Relativ stille Balz im Febr./März. Auflösen der Winterketten. Hahn sichert sich eine Henne und ein Territorium. Hat sich ein Paar gefunden sind es Paarhühner. Bis 15 Eier (Einfarbig olivbraun). Nachgelege bei Zerstörung. Henne brütet am Boden oft in Wiesen mit Deckung. Brutdauer ca. 24 Tage. Brutzeit April/Juni. Bereits nach ca. 14 Tagen flugfähig.Unterscheidung Hahn / Henne
Trophäen
Ganzkörperpräparat
Jagd: Suche mit dem Vorstehhund. Vorstehtreiben. Schwache Ketten bejagen.
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 keine Jagdzeit Ländergesetze beachten
Ordnung Gänsevögel
Wildgänse
Wildgänse
Zu den Entenvögeln gehörend. Sind zum Ruhen (Übernachten) und zur Aufzucht der Jungen ans Wasser gebunden.
Nahrungsaufnahme
erfolgt meist an Land (Gras, Getreidesaat, Grünpflanzen). Unter den Entenvögeln die besten Läufer, mit sehr kräftigen Ständern. Kräftige Schwingen. Gute Flieger. Meist Zugvögel.
Alle Wildgänse unterliegen dem Jagdrecht. Jagdzeit haben jedoch nur Grau-, Saat-, Bläss-, Kanada- und Nilgans.
Gänse besitzen ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten (viele verschiedene Stimmlaute). Geschlechter sind gleich gefärbt. Meist lebenslange Ehe. Im 3. Jahr fortpflanzungsfähig. Verlobungszeit. Bodenbrüter. 4-6 Junge. Nestflüchter. Während Gans brütet, wacht Ganter. Jungvögel später von beiden Eltern betreut. Nach ca. 8 Wochen flugfähig. Gestüber walzenförmig. 6 – 8 cm lang.
Geläuf:
Drei mit Schwimmhäuten verbundene Vorderzehen. Abdrücke der Latschen nach innen gedreht.
Sommermauser Juni/Juli. (Ca. 5 Wochen flugunfähig)
Feldgänse/Graue Gänse: Grau gefärbt. Auf Weiden auf Feldern (Graugänse, Saatgänse, Blässgänse)
Meergänse/Bunte Gänse: Schwarz-weiß gefärbt. In Küstennähe und auf Salzwiesen. Weiden Algen und Seegräser ( Kanadagänse, Ringelgänse, Nonnengänse, Nilgans)
Jagdmöglichkeiten: Ansitz in Deckung am Morgenstrich.
Graugans
Größte Feldgans. Stammform der Hausgans. Körper grau mit weißer Bänderung auf der Oberseite. Weißer Unterstoß. Schnabel einfarbig. Ruder fleischfarben, bei Jungvögeln grau
Biotop
Große Binnenseen mit sumpfigem Dickicht oder Mooren. Auch mit angrenzenden Wiesen- und Weidenfläche
Nahrung
Reiner Pflanzenfresser (Grasspitzen, junge Saaten, Sämereien, Triebe)
Lebensweise
Stand-. Strich- und Zugvogel. Sommermauser Juni/Juli. Zugverhalten hat sich durch Fütterung teilweise geändert. Keilförmiger Formationsflug. Charakteristische Rufe beim Zug in der Dämmerung und nachts
Fortpflanzung
Nest aus lockerem Pflanzenmaterial. Brutzeit April – Juni. Meist nahe am Wasser in dichter Vegetation
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.August bis 31.August und 1.November bis 15.Januar Ländergesetze beachten
Saatgans
Größe wie Graugans. Dunkler und bräunlicher als diese. Besonders an Kopf, Hals und Vorderschwingen. Unterstoß weiß. Halsgefieder längs gerillt.BiotopOffene Tundra und Taiga, Moore und kleine Seen. Im Winterhalbjahr in größeren Verbänden an Nord-und Ostseeküste.
Nahrung
Reiner Pflanzenfresser (Gräser, Kräuter, Klee).
Lebensweise
Zugvogel. Häufiger Wintergast an Meeresküsten und im Binnenland.
Fortpflanzung
Hochnordischer Brutvogel. Bodenbrüter. Nest erhöht aus trockenem Pflanzenmaterial.
Blässgans
Kleiner und dunkler als Graugans. Weiße Blässe um Schnabelwurzel. Bauchgefieder dunkel quer gebändert. Unterstoß weiß. Ruder orange. Schnabel fleischfarben mit hellem Nagel. Halsgefieder längs gerillt.
Biotop
Arktischer Brutvogel in Nord- und Osteuropa. Auf Herbstzug an Nord- und Ostseeküste. Auch im Binnenland.
Nahrung
Pflanzenfresser (Gräser, Samen, im Winter auch Salzpflanzen).
Lebensweise
Zugvogel. Im Winter oft an Flussmündungen.
Fortpflanzung
Bodenbrüter. Nest erhöht aus trockenem Pflanzenmaterial.
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.November bis 15.Januar Ländergesetze beachten
Kanadagans
Größer als Graugans. Langer Hals. Kopf, Hals und Stoß schwarz. Weiße Wangenflecken über die Kehle verbunden. Rücken dunkelbraun. Bauchgefieder heller. Weißer Unterstoß. Schnabel und Ständer schwarz
Biotop
Ursprüngliche Heimat Nordamerika. See- und Flussufer bis in Tundrenregion. Nach Aussetzungen in Mitteleuropa weit verbreitet. Bei uns auch Parkvogel.
Nahrung
Gräser, Samen, Wasserpflanzen.
Zug-, Strich- und Standvogel.
Fortpflanzung
Bodenbrüter. Oft in Kolonien. Brütet als Standvogel auch in Deutschland.
Unterfamilie Enten
Unterfamilie Enten
Sehr stark ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus (Erpel im Prachtgefieder auffällig bunt gefärbt. Ente meist mit tarnfarbigem Schlichtkleid). Enten leben paarweise ohne feste Bindung. Paarfindung schon im Herbst („Verlobungszeit“). Reihzeit im Frühjahr (Verfolgungsjagd mehrere Erpel hinter einer Ente. Vor allem bei Stockente zu beobachten im Februar/März, bei allen anderen später. Erpel bleibt bei Ente bis sie mit Brüten beginnt. Brutdauer 24 – 29 Tage.
Gelege am Boden in Horsten oder in Höhlen. Nestflüchter, die von Mutterente unverzüglich zum Wasser geführt werden. Ente führt den Schof alleine. Kopfweiden, alte Krähennester aber auch künstliche Nisthilfen werden angenommen. Nest meist mit Dunen ausgepolstert. Außerhalb der Brutzeit gesellig in kleinen, lockeren Trupps.Mauser:Enten mausern mehrmals im Jahr. ♂ (Prachtkleid. Schlichtkleid). ♀ (Brutkleid. Ruhekleid).
Bei Ente ähneln sich Prachtkleid und Schlichtkleid sehr. Beim Erpel Prachtgefieder (Herbst bis ins späte Frühjahr). Er mausert zum Schlichtkleid im Frühsommer, in deckungsreichen Gewässern (Mausergewässer), während die Ente brütet und mit der Jungenaufzucht beschäftigt ist. Flugunfähig für einige Wochen (Juni/Juli) (Mauser- oder Rauherpel). Schlichtkleid des Erpels ähnelt dem der Enten. Im Herbst dann wieder zum Prachtkleid gemausert. Führende Mutterente mausert später, nachdem die Jungen flugfähig sind (Juli/August). Bei einigen Arten ist die Mauser 3-4 Wochen später als bei der Stockente, deswegen unterschiedlicher Beginn der Jagdzeiten.
Natürliche Feinde am Gewässer für Jungwild: Iltis, Wanderratte, Hechte
Altvögel: Habicht, Uhu, Fuchs, Iltis. Alle heimischen Enten unterliegen dem Jagdrecht.
Jagd am Entenstrich. Stöbern. Lockjagd.
Jagdliche Bedeutung haben bei uns mit ca. 80 % die Stockente, gefolgt von Tafelente und Reiherente, eventuell noch der Krickente und im Küstengebiet die Pfeifente. In einigen Bundesländern hat nur die Stockente Jagdzeit
Tauchenten Schwimmenten
Gedrungener Körperbau Schlanker Körper. langer Hals
Stoß zeigt beim Schwimmen nach unten Stoß zeigt beim Schwimmen nach oben
Körper zu 2/3 im Wasser Körper zu 1/3 im Wasser
Bewegen sich geschickt unter Wasser Typisches Kopfstehen. Gründelenten
Tauchen häufig Tauchen nur bei Gefahr
Anlauf beim Aufstehen Stehen fast senkrecht auf
Mehr ans Wasser gebunden. Holen ihre Nahrung meist tauchend Weniger ans Wasser gebunden
(streichen nachts weg vom Wasser. Abend- und Morgenstrich)
Ruder liegen im hinteren Drittel Ruder liegen in Körpermitte
Nach hinten stehende Zehe als Ruder ausgebildet (mit Haut) Nach hinten stehende Zehe als Zehe ausgebildet
Schwimmenten (Gründelenten) Allesfresser. Anteil pflanzlicher Nahrung überwiegt (Sämereien, Wasserpflanzen, Wasserlinsen, Gräser, Getreidekörner, Larven, Würmer, Schnecken, Insekten, Fischlaich). Tagsüber meist ruhend in seichtem Gewässer. Streichen abends Schof um Schof auch zu weitab gelegenen Wiesen und Feldern. Morgens fallen die Schwimmenten dann wieder dort ein, wo sie am Abend aufgestanden sind. 8 – 15 Eier
Tauchenten
Allesfresser. Anteil pflanzlicher Nahrung überwiegt (Wasserpflanzen, Algen, Wasserlinsen, Schnecken, Insekten, Fischlaich). Äsung wird tauchend gewonnen. Meist ganztägig auf tieferen Gewässern. 6 – 12 Eier.
Tafelente
Beschreibung
Kleiner als Stockente. ♂ Kopf und Hals kastanienbraun. Brust und Stoß schwarz. Rumpf hellgrau meliert. Schwarzer Schnabel mit blaugrauer Binde. Auge rot. ♀ graubraun. Angedeuteter heller Augenstreif.
Biotop
Binnenseen
Nahrung
Wasserpflanzen, Würmer, Schnecken, Insektenlarven.Lebensweise Sehr häufiger Zug- und Strichvogel.
Fortpflanzung
Bodenbrüter. Meist in Gewässernähe. Dicht am Ufer versteckt. Gerne auf vegetationsreichen Inseln.
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.Oktober bis 15.Januar Ländergesetze beachten
Schwimmenten
Stockente
Beschreibung
Häufigste Entenart Europas. Stammform der Hausente. ♂ Prachtkleid: Kopf und Hals dunkelgrün schillernd. Weißer Halsring. Braune Brust. Schwingendecken graubraun. Spiegel metallisch blau. Leuchtendrote Latschen. Gelbgrüner Schnabel. Mausererpel/Rauherpel ähnlich wie Ente gefärbt. ♀ braun beschuppt. Großer blauer Spiegel. Blassrote Latschen. Schwarzgelber Schnabel. Junge Enten mit graugrünen Latschen.
Biotop
Kulturfolger. Fast auf allen Gewässern vorkommend. Sehr anpassungsfähig bezüglich Nahrung und Nistgelegenheit. Im Herbst auch auf abgeernteten Feldern.
Lebensweise
Stand- und Strichvogel
Fortpflanzung
„Verlobungszeit“ im Herbst. Reihzeit im Februar/März. Brütet schon ab März (Märzente). Nest in Bodenmulde aber auch in Stockausschlägen (namengebend), alten Krähennestern, etc. Oft auch weit vom Gewässer entfernt. Nach 7 – 8 Wochen flügge. Nachgelege ist möglich.
Trophäen Ganzes Tier. Erpellocke.
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.September bis 15.Januar Ländergesetze beachten
Krickente
Beschreibung
Kleinste Schwimmente („Halbente“). ♂ Prachtkleid: Kastanienbrauner Kopf mit breitem, grünem bogenförmigem Augenstreif, der weiß umsäumt ist. Weißer und schwarzer waagerechter Streifen auf den Flanken. Graue Ruder. Grüner Spiegel. Schnabel schwarz. ♀ schlicht gefärbt. Grüner Spiegel.
Biotop
Binnengewässer mit dichter Ufervegetation, Sümpfe, Moore.LebensweiseStand-,. Zug- und Strichvogel. Außerhalb der Brutzeit auch in größeren Schofen und in kleinen Trupps. Ruf: „Krick Krick“ (namengebend). Als Wintergast häufiger vertreten. Zieht zum Teil bis nach Nordafrika.
Fortpflanzung
Bodenbrüter, auch weiter vom Gewässer entfernt.
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.Oktober bis 15.Januar Ländergesetze beachten
Pfeifente
Beschreibung
Geringer als Stockente. Hellblauer Schnabel mit schwarzem Nagelfleck. ♂ Prachtgefieder mit kastanienbraunem Kopf und hellgelbem Scheitel bis zur Schnabelwurzel. Weißer Bauch. Rötliche Brust. Flanken und Schwingendecken hellgrau. Schwarzer Stoß.♀ Graubraun. Schwingen heller mit kleinem, grünem Spiegel. Schnabel wie ♂.
Biotop
Binnenseen und Flüsse in Nord- und Nordosteuropa. Zahlreich als Wintergast im Nord- und Ostseeraum.
Lebensweise
Zug- und Strichvogel bis zum Mittelmeer. Erpel mit pfeifenden Lauten (namengebend).
Fortpflanzung
Muldennest
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.Oktober bis 15.Januar Ländergesetze beachten
Familie Möwen
Familie Möwen
Schlanke Vögel. Vorwiegend weißes Gefieder mit dunkleren Partien. Rote oder gelbe Schnäbel und Ständer. Geschlechter sind gleich gezeichnet. Jugendkleid schmutzig braun (bei Großmöwen bis ins 4.Lebensjahr). Wir unterscheiden Großmöwen und Kleinmöwen. Oft in Schwärmen an der Meeresküste, wo sie in Kolonien brüten (Boden oder Fels). Ausgezeichnete Schwimmer und Flieger mit watschelndem Gang. Allesfresser (größere Arten auch Nesträuber). Unverdauliche Nahrungsreste in Form von Gewöllen. An der Küste mit die häufigsten Vögel. Schwimmen im Wasser hoch liegend. Zehen mit Schwimmhäuten. Tauchen nicht. Nehmen Nahrung meist von der Wasseroberfläche, Wiesen oder Feldern auf. Kulturfolger (Äcker, Müllkippen). Überwiegend Kolonienbrüter. Bodenbrüter auf Inseln, Klippen, an Stränden oder Sümpfen. Jahresehe. Monogam. Gelege mit 2 – 3 Eiern (hellgrau bis hellbraun, meist mit Flecken), das von beiden Elternteilen betreut wird. Brutdauer ca. 25 Tage. Platzhocker. Futter wird von Elternvögeln zugetragen.
Wirksame Regulierung im Küstenbereich durch Ausnehmen der Gelege. Ersetzen durch Eiatrappen. Eier gut verwertbar. Wildbret weniger. Im Winter sind Großmöwen von der Küste auch an größeren Binnengewässern zu beobachten
Kleinmöwen: Lachmöwe, Sturmmöwe
Großmöwen: Silbermöwe, Heringsmöwe, Mantelmöwe
Alle Möwen dieser artenreichen Gruppe unterliegen dem Jagdrecht, jedoch haben nur die hier vorgestellten Möwenarten Jagdzeit in MV.
Lach-, Sturm-, Silber-, Mantel- u. Heringsmöwe vom 1. Oktober bis 10. Februar
Lachmöwe
Beschreibung
Kleinmöwe. Häufigste und kleinste Möwenart. Schnabel und Ruder rot. Brutkleid (Spätwinter bis Sommer) mit dunkelbraunem Kopf. Ruhekleid weiß mit dunklem Fleck hinter dem Auge. Grauer Rücken und graue Schwingen. Weiße Schwingenvorderseite. Enden der Handschwingen dunkel. Jungmöwen oberseits bräunlich
Biotop
Küsten- und große Binnengewässer
Nahrung
Würmer, Insekten, kleine Fische, Abfälle.
Lebensweise
Kulturfolger, der auch abseits der Gewässer auf Äckern, Mülldeponien und auch in Städten anzutreffen ist. Zug- und Strichvogel. Meist in Scharen vorkommend. Verdrängt andere Vögel bei Übervermehrung.
Fortpflanzung
Bodennest aus Schilfmaterial.
Sturmmöwe
Beschreibung
Kleinmöwe. Größer als Lachmöwe. Kopf, Brust und Bauch weiß. Schnabel gelb. Ruder gelbgrün. Schwingen und Rücken oberseits blaugrau. Schwarze Schwingenspitzen mit weißem Ende
Biotop
Meeresküsten und große Binnengewässer
Nahrung
Allesfresser: Fische, Meerestiere, Abfall.
Lebensweise
Zug- und Strichvogel, Wintergast.
Fortpflanzung
Bodenbrüter
Silbermöwe
Beschreibung
Häufigste Großmöwe. Gefieder weiß. Schwingen und Rücken grau. Schwingenspitzen schwarz. Großer, gelber Schnabel mit rotem Fleck auf Unterschnabel. Ruder fleischfarben.
Biotop
Küstengebiete, Ostfriesische Inseln, größere Binnengewässer. Im Winter auch im Binnenland.
Nahrung
Allesfresser: Meerestiere, Abfälle, Gelege.
Lebensweise
Stand- und Strichvogel. Standorttreu
Fortpflanzung
Bodenbrüter
Heringsmöwe
Beschreibung
Großmöwe. Gefieder weiß. Rücken und Schwingen dunkelgrau. Gelbe Ruder. Gelber, schmaler Schnabel mit rotem Punkt auf Unterschnabel.
Biotop
Meeresküsten, seltener im Binnenland
Nahrung
Allesfresser: Fische, Muscheln, Abfall.
Lebensweise
Zug- und Strichvogel, meist in Kolonien
Mantelmöwen
Beschreibung
Unsere größte Großmöwe. Gefieder weiß mit schwarzem Rücken. Schwarze Schwingenoberseite. Schnabel gelb mit rotem Fleck auf Unterschnabel. Ruder fleischfarben.
Biotop
Felsküsten und Inseln. Als Wintergast häufiger.
Nahrung
Allesfresser: Fische, Kleinsäuger, Gelege
Fortpflanzung:Brütet in Kolonien aber auch paarweise. Aufwendiges Nest das von beiden Partnern gebaut wird. An unseren Küsten seltener Brutvogel.
Ordnung Tauben
Ringeltaube
Beschreibung
Größte und häufigste Wildtaube. Grundfarbe graublau. Rötlich schimmernde Brust. Beidseitig an Hals weißer Fleck (Halsring). Jungtauben ohne Halsring. Flugbild: Schwarze Binde am Stoßende und weiße Flügelbinden oberseits der Schwingendecken. Auge mit gelber Iris.
Biotop
Kulturfolger. Sehr anpassungsfähig in Wald, Parks und Gartenanlagen. Stadtränder
Lebensweise
Früher Strich- und Zugvogel. Heute bei uns Standvogel. Tagaktiv. Im Herbst in großen Flügen.
Fortpflanzung
Während der Balz auffälliger Wellenflug und Schwingenklatschen. Mit wenig Sorgfalt gebautes Reisignest in Bäumen. Brutzeit April bis August. 2 – 3 Bruten.Können, wenn sie in großen Flügen auftauchen zu Schaden gehen (Wintersaat, Gemüseanbau).
Jagd: Pirsch auf balzenden Tauber. Lockjagd mit Balzruf und/oder Locktauben.
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.November bis 20. Februar Ländergesetze beachten
Türkentaube
Beschreibung
Hellbraun-graues Gefieder. Dunkles Nackenband. Handschwingen dunkel. Breite, weiße Binde am Stoßende. Die Türkentaube ist ein bekanntes Beispiel für eine Tierart, die ihr Verbreitungsgebiet ausgedehnt hat.
Biotop
Ortsränder und Parks. Nach dem Krieg aus Balkanregion nach Mitteleuropa gekommen. Kulturfolger.
Lebensweise
Standvogel. Im Winter auch mit anderen Tauben vergesellschafte
Fortpflanzung
Reisignest meist hoch in Bäumen. Brutzeit März – August. 2 – 6 Jahresbruten
Jagd: Wird eher zufällig erlegt, da meist in Siedlungsnähe
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.November bis 20. Februar Ländergesetze beachten
Bläßhuhn / Bläßralle
Bläßhuhn / Bläßralle
Beschreibung
Schwarzer Wasservogel mit weißem Schnabel und zwischen den Augen verlängertem Schnabelfortsatz (Blässe). Augen rot. Grüne Ständer mit langen Zehen, die mit Hautlappen versehen sind. Jungen mit buntem Dunenkleid.
Biotop
Vegetationsreiche Gewässer
Nahrung
Wasserpflanzen, Insekten, Schnecken, Fischleich, Sämereien
Lebensweise
Stand- und Strichvogel. Schwimmt kopfnickend. Steht erst nach Anlauf vom Wasser auf. Im Winter oft in Scharen. Nahrung meist vom Gewässergrund.
Fortpflanzung
Nest aus abgestorbenen Pflanzenteilen. Während der Brutzeit unverträgliche Artgenossen z.B. gegenüber Enten.
Jagd
BJG: Jagdzeit (Wildbret gut verwertbar, wenn Tran entfernt ist)
Familie Rabenvögel
Aaskrähe (Rabenkrähe / Nebelkrähe)
Kleiner als Kolkrabe. Kräftiger schwarzer Schnabel am Ansatz befiedert. Auge dunkel. Im Flugbild abgerundeter Stoß. Zwei Unterarten:
Rabenkrähe: schwarzes. metallisch glänzendes Gefieder.
Nebelkrähe : Schultern, Rücken und Unterseite grau. Übrige Körperbefiederung schwarz.
Waldränder, Feldgehölze und Parks. Geschlossene Wälder werden meist gemieden. Rabenkrähe meist westlich der Elbe. Nebelkrähe meist ostwärts der Elbe brütend. Bastarde der beiden Rassen kommen vor.
Allesfresser
Stand- und Strichvogel. Revierverteidigung auch gegen Greifvögel („Hassen“). Scheidet Gewölle aus. Segelt selten. Anpassungsfähiger Kulturfolger.
Baum- und Felsenbrüter. Stabiles Nest aus Zweigen, Lehm, Gras und Wurzeln. Weibchen brütet alleine. Jungvögel werden von beiden Elternteilen gefüttert.
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.August bis 20.Februar Ländergesetze beachten
Elster
Halb so groß wie Rabenkrähe. Kontrastreiche Schwarz-Weiß-Färbung. Schulter und Bauch weiß. Kopf, Brust, Rücken und Stoß dunkel grün blau schillernd. Auffallend langer, gestufter Stoß. Charakteristischer „schackernder“ Ruf.
Feldgehölze, Hecken und Gärten. Oft in der Nähe des Menschen. Meidet freie Feldflur und Wälder.
Allesfresser: Insekten, Würmer, Sämereien, Früchte, Gelege, Jungvögel.
Standvogel. Außerhalb der Brutzeit gerne gesellig. Wirft Gewölle aus.Legt mehrere Nester an. Bezieht aber nur eines. Überdachtes Reisignest. Kugelartig, hoch in Bäumen mit Lehmmulde ausgekleidet. Zweitbrut bei Verlust des ersten Geleges. Nur das Weibchen brütet.
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.August bis 20.Februar Ländergesetze beachten
Hase
Hase
Beschreibung:
Der Hasenbalg ist hellbraun mit weißer Bauchseite. Sommer- und Winterwolle sind gleich gefärbt. Die Blume ist oberseits dunkel, unterseits weiß. Die Löffel sind bis 15 cm lang und haben schwarze Spitzen. Die Hinterläufe sind sehr stark entwickelt, die Vorderläufe sind schlank und kaum bemuskelt. Die großen Seher mit der hellen Iris sind auffallend. Hasen besitzen an den Wangen eine Duftdrüse. Durch das Putzen werden Duftstoffe auf die Vorderläufe übertragen. Die Geschlechter sind äußerlich nicht zu unterscheiden. Das Gewicht eines ausgewachsenen Hasen kann 3 bis 6 kg betragen.
Das Strohsche Zeichen dient als Alterskennzeichen des Junghasen. Bis zu einem Alter von etwa 6 bis 8 Monaten haben junge Feldhasen oberhalb des Handwurzelgelenkes eine Verdickung der Elle.
Spur:
Der Hase ist hinten ein Sohlengänger und vorne ein Zehengänger. Die Vorderläufe werden hintereinander gesetzt. Die Hinterläufe greifen vor die Vorderläufe und setzen parallel auf. Die Hasenspur lässt erkennen, ob der Hase sich rückend, hoppelnd oder flüchtig fortbewegt hat.
Losung:
Die Hasenlosung ist fast kugelrund und wird häufig beim Hoppeln abgesetzt. Gelegentlich sind Ansammlungen von Kotpillen zu finden. Die vitaminreiche Blinddarmlosung ist von breiiger Konsistenz und enthält verdauungsfördernde Bakterien. Die Blinddarmlosung wird vom Hasen wieder aufgenommen (Coecotrophie).
Biotop:
Er liebt eher trockene Biotope mit abwechslungsreicher krautiger Vegetation, und genügend Deckung. Trockene Sommer und schneearme Winter bürgen meist für guten „Hasenjahre“. Der Hase kommt in ganz Europa vor.
Äsung:
Der Feldhase beanspruchte eine große Liste von Wildkräutern die auch als „Hasenapotheke“ bezeichnet wird. Zu dieser abwechslungsreichen Äsung gehören neben Kräutern auch Klee, Feld- und Waldfrüchte, Sträucher, im Winter auch die Rinde von jungen Bäumen. Der Feuchtigkeitsbedarf wird überwiegend durch den Wasseranteil in der Nahrung gedeckt. Hasen schöpfen sehr selten.
Lebensweise:
Der Hase ist ein standorttreuer Einzelgänger (Wald-/Feldhase). Als Lager dienen kleine Erdmulden, die Sassen. In der Sasse liegend ist er aufgrund seines verwaschenen Balges gut getarnt. Mit dem Wiedergang springt er in die Sasse. Seinen Feinden entzieht er sich bei schnellen Fluchten durch Hakenschlagen. Dabei ist die Blume immer nach unten gerichtet. Der Hase ist ein dämmerungs- bzw. nachtaktives Wild das am Tage eher selten zu sehen ist. Der Hase liegt mit Augenwind in der Sasse. Fixierte Gegenstände werden erst relativ spät erkannt, dafür sind der Gehör- und Geruchsinn wiederum besser ausgebildet. Er kann außerdem gut Rinnen und Springen.
Rammelzeit:
Die Rammelzeit beginnt bereits im Januar und zieht sich bis in den August/September hinein. Die Hasen rammeln 2 bis 4 mal im Jahr. Zur Rammelzeit sind oftmals mehrere Rammler bei einer Häsin anzutreffen. Unter den Rammlern kommt es dabei auch zu Auseinandersetzungen, wobei auch die Wolle fliegt.
Superfötation
ist ab dem 38. Tage der Tragezeit möglich.
Tragezeit/Nachwuchs:
Die Tragezeit beläuft sich auf 42 bis 44 Tage. Der erste Satz kommt im März (Märzhasen) zur Welt (2 bis 3 Stück). Die Junghasen werden vollbehaart und sehend gesetzt (Nestflüchter). Oftmals werden sie getrennt voneinander abgelegt. Zum Säugen und Putzen werden sie 1 bis 3 mal am Tag von die Häsin aufgesucht. Nach relativ kurzer Zeit sind die heranwachsenden Junghasen schon selbstständig. Die Junghasen werden nach ihrem Alter als Viertelhasen, Semihasen und Dreiläufer bezeichnet.
Erkrankungen:
Coccidiose, Magen-, Darm- und Lungenwürmer, Leberegel, Nagerpest, Tollwut.
Zahnformel:
Die Nagezähne sind mit einer offenen Wurzel versehen. Sie wachsen permanent weiter und werden durch das Äsen abgeschliffen und immer scharf gehalten. Der kleinere Schneidezahn (I2) im Oberkiefer ist ein Stiftzahn und sitzt hinter dem I1. Er stützt den eigentlichen Nagezahn.
Der Hasenschädel
hat im hinteren Bereich des Gaumens eine rundliche (apfelförmige) Gaumenhöhle
Jagdzeit in MV Stand 01.09.2017 1.Oktober bis 15.Januar Ländergesetze beachten
Kanin
Kaninchen
Beschreibung:
Der Balg ist bei beiden Geschlechtern grau, die Bauchseite heller. Farbvariationen von hell bis dunkel vor können auftreten. Das Kaninchen hat eine weiße Blume. Die Einkreuzung von Hauskaninchen ist möglich. Im Gegensatz zu den Hasen hat das Kanin kurze Löffel ohne schwarze Spitzen. Die Seher sind dunkel. Das durchschnittliche Gewicht liegt zwischen 1,5 und 2,0 kg.
Spur:
Das Spurbild ist dem des Hasen sehr ähnlich, aber kleiner.
Losung:
Die Losung wird in der Nähe der Bauanlagen auf kleinen Erhöhungen abgesetzt. Sie besteht aus kleinen kugeligen, dunklen und recht festen Kotpillen. Die vitaminreiche Blinddarmlosung wird wie auch beim Feldhasen sofort wieder aufgenommen.
Biotop:
Die Kaninchen sind Kulturfolger und stammen ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum. Heute kommen die anpassungsfähigen kleinen „Grauen“ in fast ganz Europa vor.
Äsung:
Die Äsung besteht aus allerlei Grünpflanzen, wobei landwirtschaftliche Kulturpflanzen bevorzugt werden. Besonders im Winter können Kaninchen in Obstplantagen durch das Abnagen der Rinde zu Schaden gehen.
Lebensweise:
Kaninchen lieben einen leichten, grabfähigen Boden zum Bau ihrer verzweigten Bauanlagen. Sie leben standorttreu in Kolonien. Den Tag verbringen sie im Bau oder bei sehr gutem Wetter oberirdisch in der Sasse. Die Umgebung der Bauanlage ist in unterschiedliche Aufenthaltszonen unterteilt. Die Bauanlagen liegen im zentralen Bereich, es schließt sich der so genannte Aktionsraum an, dieser wird besonders zur Nahrungsaufnahme genutzt. Im erweiterten Aktionsraum sind die Setzbaue zu finden. Von den Sinnen ist besonders das Gehör sehr gut entwickelt. Aber auch die übrigen Sinne sind gut ausgeprägt. Die Kaninchen sind sehr schnelle Kurzstreckenläufer. Auf der Flucht werden Haken geschlagen und weiße Blume nach oben getragen. Sie warnen durch „Trommeln“ mit den Hinterläufen. Der Flüssigkeitsbedarf wird über die Äsung gedeckt.
Rammelzeit:
Die Kaninchen rammeln 4 bis 6 mal im Jahr. Die Rammelzeit erstreckt sich von Februar bis September. Nach einer Tragezeit von 28 bis 31 Tagen werden in einer speziellen Setzröhre 5 bis 9 Junge gesetzt. Die Setzröhre ist mit trockenen Pflanzenteilen und Unterwolle der Häsin ausgepolstert. Die Jungen kommen nackt und blind zur Welt, sie verbleiben ca. 3 Wochen im Bau, in dem sie einige Male am Tage gesäugt werden. Verlässt die Häsin die Setzröhre, verschließt sie den Baueingang mit Erdreich. Nach ca. 4 Wochen wird die Setzröhre aufgegeben und es erfolgt der Umzug in den Familienbau. Das Kanin ist mit ca. 5 bis 7 Monaten geschlechtsreif.
Erkrankungen:
Coccidiose, Leberegel, Magen-, Darm- und Lungenwürmer, Myxomatose, Tollwut, Nagerpest, Pseudotuberkulose.
Zahnformel:
Die Schneidezähne wachsen permanent weiter und nutzen sich beim Äsen ab. Zur Unterscheidung zwischen Hase und Kanin kann die Gaumenhöhle herangezogen werden. Sie ist beim Kanin oval.
Jagdzeit: ganzjährig bejagbar aber beachten Elterntier-Paragraph-BJG
Krankheitserreger
Krankheitserreger
Viren sind so klein,dass man sie nicht einmal mit einem Lichtmikroskop erkennen kann. Sie haben keinen Stoffwechsel. Ihre Vermehrung muss durch fremde, lebende Tier-oder Pflanzenzellen erfolgen. Viren verursachen keine Eiterbildung. Die Behandlung mit Antibiotika ist unwirksam. Häufig impft man gegen bestimmte Viruskrankheiten (Tollwut, FSME).
Bakterien sind deutlich größer als Viren und unter einem starken Lichtmikroskop sichtbar.Es sind Zellen mit Stoffwechsel, die sich durch Zellteilung vermehren. Bakterien verursachen beim akuten Krankheitsverlauf oft Blutvergiftungen, beim chronischen Verlauf Eiterbildung (Abszesse = Eiterherde), verdickte Lymphknoten, Milzschwellung, u.ä.. Bakterielle Infektionen können mit Antibiotika meist sehr wirksam behandelt werden.
Parasiten sind ein-oder mehrzellige Lebewesen, die zeitlich begrenzt oder dauerhaft auf einem anderen Organismus mit mehr oder weniger ausgeprägtem Entwicklungszyklus parasitieren (Endo- und Ektoparasiten). Zum Teil durchlaufen sie Gestalts- und Funktionsumwandlungen. Es gibt verschiedene Arten von Wirtsorganismen. Wir unterscheiden (Zwischenwirt, Endwirt, Fehlzwischenwirt). Parasiten sind meist wirtsspezifisch auf bestimmte Tierarten oder zumindest Gruppen beschränkt.
Viruserkrankungen | Bakterienerkrankungen | Parasiten |
+Tollwut – Myxomatose -Schweinepest -RHD-EBHS +Ornithose +FSME -Maul- und Klauenseuche -Aujeszkysche Krankheit
|
+Brucellose – Pasteurellose +Pseudotuberkolose + Salmonellose +Tularämie + Botulismus +Borrelliose +Staphylokokkose +Leptospirose
|
Endoparasiten: – Kokzidose -Leberegel +Trichinose-Magen -Darmwürmer -Lungenwürmer + Bandwürmer Ektoparasiten:
|
+ =Zoonose Anzeigepflichtig
Wildkrankheiten
Wildkrankheiten
- Ziel der Hege ist unter anderem die Erhaltung eines gesunden Wildbestandes (auch Schutz des Wildes vor Seuchen)
- Der Jäger übernimmt eine gewisse Verantwortung, indem er Wildbret in den Verkehr bringt (für menschlichen Verzehr aber auch am Luderplatz)
- Schutz des Menschen vor Zoonosen (Krankheiten die von Tieren auf den Menschen übertragbar sind)
(Rechtsgrundlagen: Bundesjagdgesetz, Lebensmittelgesetz, Fleischhygienegesetz mit verschiedenen Verordnungen (FlHV; GFlHV).
Jeder Falkner muss in der Lage sein, das von ihm gebeizte Wild in Bezug auf seine Unbedenklichkeit zu beurteilen. Grundsätzlich gilt, dass nur einwandfreies Wildbret in Verkehr gebracht werden darf. Beim Aufbrechen des gebeizten Wildes ist auf krankhafte Veränderungen besonders der inneren Organe zu achten. Gesundes Wild befindet sich in gutem Ernährungszustand, ist ansehnlich und nicht verhaltensgestört.
Gesunde Farbe des Wildbrets, glatte Körperoberfläche ohne Beulen, glatte Gescheidehäute, glattes und glänzendes Gescheide, Leber glänzend und dunkel, ohne Flecken und Beulen, Lunge hellrosa, ohne Flecken und Knoten zeugen von gesundem Zustand des Wildes.
Von Außenparasiten (Ektoparasiten) wie z.B. Flöhen, Zecken, Federlingen oder Vogelmilben befallenes Wild kann, falls es nicht zu stark abgekommen ist, verwertet werden. Gebeiztes Wild das von Innenparasiten (Endoparasiten) wie z.b. Leberegeln, Bandwürmern, Magen- und Darmwürmern befallen ist kann, sofern es nicht zu stark abgekommen ist und die befallenen Organe sorgfältig entfernt wurden, auch verwertet werden.
Krankheitssymptome beim Ansprechen des Wildes:
- Abnormale Verhaltensweisen wie verminderte Fluchtdistanz, Teilnahmslosigkeit
- Haarausfall bzw. auffallend struppiges Haar
- Spiegel mit Losung verschmiert
- verdickte Körperstellen
- starker Speichelfluss
- Hautabschürfungen, Knochenbrüche
- Atembeschwerden
- Abgekommenes Wild
Krankheitssymptome beim toten bzw. erlegten Stück:
- Fehlen von Anzeichen äußerer Gewalteinwirkung als Todesursache (Fallwild)
- Besonderheiten an Haut, Haaren oder Federn
- Organveränderungen (Abweichen von der Norm) z.B: Größe, Farbe, Form, Blutgehalt, Konsistenz, Blutungen, Eiterherde, Fraß- oder Bohrgänge, Knoten- und Blasenbildung, Schwellungen, auffälliger Geruch
- Erhebliche Gasbildung im Bauchraum bei gleichzeitiger Verfärbung innerer Organe
- Offene Knochenbrüche, sofern deren Ursache nicht in Zusammenhang mit dem Erlegen steht
- Verklebungen/Verwachsungen von Organen mit Brust oder Bauchfell
(Mit Organerkrankungen gehen oft Verhaltensänderungen einher)
Wildbretuntersuchung
Wildbretuntersuchung
Die erste Untersuchung nimmt derjenige vor, der das erlegte Tier aufbricht. Er ist dazu verpflichtet jedes Organ genau zu begutachten und auf mögliche Veränderungen zu untersuchen. Bei negativem Befund entfällt eine weitere Fleischuntersuchung, soweit das Wildbret nicht in den Verkehr gebracht oder weiter veräußert wird (Eigenverbrauch, Weitergabe an einzelne natürliche Personen). Bei Haarwild das auf eine andere Weise, als durch das Erlegen getötet wurde, ist eine amtliche Fleischuntersuchung zwingend notwendig.
Die Sicherung der genauen Diagnose erlegten Wildes sowie die Sektion tot aufgefundener Tiere ist Aufgabe der Fachinstitute.
Beim Auftreten von Seuchen ist der Staat für die Bekämpfung verantwortlich => hierfür gibt es auch entsprechende Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Organe (Untere Jagdbehörde, Veterinäramt)
Meldepflichtige Krankheiten des Beizwildes
sind alle Krankheiten sobald sie seuchenhaftes Ausmaß annehmen, in jedem Fall: Tollwut – Myxomatose – Kokzidiose – Tuberkulose – Pseudotuberkulose – Staphylokokkose – Brucellose – Hasenseuche – Nagerpest – Fuchsräude – Geflügelpest – Geflügelcholera – Geflügeldiphterie sind unverzüglich der nach Landesrecht zuständigen Behörde anzuzeigen.
Erkranktes Wild ist in einer Tierkörperbeseitigungsanstalt abzugeben. Hier werden die Erreger übertragbarer Krankheiten sicher abgetötet. Ist eine Tierkörperbeseitigungsanstalt im weiteren Umkreis des Jagdreviers nicht vorhanden, kann die Beseitigung des Wildes durch Vergraben erfolgen.
Die Grube dafür ist so tief anzulegen, dass die Oberfläche des Wildes mit einer mindestens 50 cm starken Erdschicht bedeckt wird aber grundsätzlich nicht in Wasserschutzgebieten und auch nicht in der Nähe von öffentlichen Wegen und Plätzen. Der Kadaver ist vor dem Zuschütten der Grube mit Chlorkalk zu bestreuen, damit er nicht vom Fuchs oder vom Dachs wieder ausgegraben wird.
Wildbrethygiene Lagerung von Wild in der Wildkammer:
Wildbrethygiene
Erlegtes Wild ist, sofern das Wildbret zum Genuss für den Menschen gedacht ist, unverzüglich zu versorgen. Unverzüglich bedeutet hier je nach Situation so schnell als möglich (Nachsuche).
- Bei Hühnervögeln, Enten und Tauben ist der Kropf zu entfernen
- Verunreinigungen sind mit Trinkwasser auszuspülen
- Bei Hasenartigen ist nach dem Erlegen die Blase zu entleeren
Lagerung von Wild in der Wildkammer:
- Haarwild und Federwild getrennt lagern
- Schalenwild innerhalb von 24 h auf + 7 ° C herabkühlen
- Hase, Kanin und Federwild innerhalb von 24 h auf maximal +4 ° C herabkühlen
Unabhängig von vorangegangenen Krankheitsverläufen kann Wildbret verderben. Es wird unterschieden zwischen der Fäulnis und der „Stickigen Reifung“ (Verhitzen), wobei die beiden Formen auch zusammen auftreten können.
Verhitzen /Stickige Reife - Fäulnis - Fleischreifung
Verhitzen /Stickige Reife
- vielfältige Gründe
- Körpertemperatur normal 37° bis 38° C
- unter Streßbedingungen kann die Körpertemperatur 40° c erreichen
- jahreszeitlich abhängig
- Sommerdecke, -schwarte oder Winterdecke, -schwarte mit Feist oder Weisse als Isolation
- Lage des verendeten Stückes möglicherweise auf der Ausschußseite
- Lagerung nach dem Versorgen (z.B. im PKW)
- verspätetes Aufbrechen, nach mindestens 90 Min. soll damit begonnen werden
- verenden im Mais (unter dichtem Blätterdach – Wärmestau)
- Brunftverhalten – erhöhte Körpertemperatur, hoher Adrinalingehalt im Körper
- starkes suhlen (Isolation der Decke/Schwarte)
- Bodeninfektion nach dem Verenden, Befall mit einer Vielzahl von unterschiedlichsten Bakterien
Kennzeichen stickiger Reifung:
- Bräunlich/gelbliche bis kupferrote Verfärbung des Wildbrets
- Dumpf-muffig bis säuerlicher, manchmal stechender Geruch
- Brüchig weiche Konsistenz
Fäulnis
- Ursache: Verunreinigungen und unsachgemäße Lagerung; mangelnde Kühlung und Feuchtigkeit
- Hervorgerufen durch aerobe und anaerobe Bakterien (Wachstumsoptimum 14 – 45 °C)
- Es können giftige Abbauprodukte entstehen
Kennzeichen der Fäulnis:
- grünliche oder bräunliche Verfärbung
- Gering bis hochgradig fauliger Geruch
- Schmierige Oberflächen
- Bildung von Gasblasen unter Brust- und Bauchfell, in Haut, Muskulatur und Organen
Fleischreifung
- der Reifungsprozess ist unterschiedlich lang bei den einzelnen Wildarten
- Reifungsprozess weiter abhängig vom Kohlenhydrat anteil im Muskelgewebe
- nach einer langen andauernden Flucht, hoher Verbrauch von Kohlenhydraten im Muskelgewebe – daher längerer Reifungsprozess
- Folge von fehlenden Glykogen (Kohlenhydrat) kann die zunehmende Zähigkeit von Wildbret bedeuten
Tierkörperbeseitigung
Tierkörperbeseitigung
Körper und Körperteile von freilebenden Tieren, die nicht als Nahrungsmittel für den Menschen bestimmt sind, unterliegen keiner gesetzlichen Beseitigungspflicht, d.h. Gescheide kann man offen liegen lassen und eventuell als Raubwildköder am Luderplatz verbringen (Ausnahme: Fuchskern).
Bei Tierkörpern und Teilen von denen gesundheitliche Gefahren für den Menschen oder andere Tiere ausgehen gilt dies nicht.
Nach Absprache mit der Behörde sind diese entweder in einer Tierkörperbeseitigungsanstalt unschädlich zu beseitigen oder im Revier zu vergraben (nicht im Wasserschutzgebiet verlochen, 50 cm, Kalken)
Tollwut
Tollwut
Allgemein: Akute, tödlich verlaufende Gehirnentzündung. Viren wandern über die Nervenbahnen. Krankheit ist wenn sie einmal ausgebrochen ist immer tödlich! Wildbret: Genuss untauglich. Anzeigepflichtig. Impfung ist möglich.
Zwei Erscheinungsformen:
Stille Wut (ohne Beißstadium, Lähmungsstadium vorherrschend) und
rasende Wut (Beißstadium vorherrschend). Stille Wut ist am häufigsten).
Wirtsspektrum: Säugetiere, Vögel, Mensch. Hauptträger der Tollwut ist der Fuchs.
Virenausscheidung: Speichel infizierter Tiere.
Infektion: Biss und offene, frische Wunden.
Inkubationszeit: 3 Wochen – 9 Monate.
Krankheitsdauer: 7 – 8 Tage.
Stadien:
- Anfangs- oder Prodomalstadium: Verhaltensänderungen (Verlust der Scheu). Hohe Aktivität und Nervosität.
- Beiß- oder Exzitationsstadium: Aggression gegen unbelebte Gegenstände (Beißsucht). Tiere klagen laut. Rehwild mit Schürfwunden am Haupt.
- Lähmungs- oder paralytisches Stadium: Lähmungserscheinungen wie Schlundkopflähmung (Speichelfluß). Tod durch Atemlähmung.
Diagnose erfolgt durch Entnahme eines Gehirnteils und spezielle mikroskopische Untersuchung durch Fachinstitut.
Schutzmaßnahmen: Starke Bejagung. Impfaktionen mit „Tübinger Fertigköder“. Bei Ausbruch tritt die Tollwutverordnung in kraft.
Myxomatose
Myxomatose
Allgemein:Sehr verlustreiche, leicht übertragbare Seuche. Tiere verenden meist sehr schnell (8–14 Tage). Durch Ausbildung von Resistenz ist die Mortalitätsrate in einigen Gebieten zurückgegangen. Tritt vor allem bei deutlich überhöhten Besätzen auf.
Wildbret: Genuss untauglich.
Wirtsspektrum: Haus-und Wildkaninchen.
Virusausscheidung: Ödematisiertes Gewebe der Haut und Schleimhäute (Augen, Genitaltrakt), Losung.
Infektion:Hautparasiten (Stechmücken, Flöhe), Kontaktinfektion (Wunden, Atemluft,Schleimhäute), Aufnahme kontaminierten Futters.
Inkubationszeit: 2-10 Tage.
Lebenddiagnose: Schwellungen an Kopf (Löwenkopf) und Afterbereich,Lidbindehautentzündung (verklebte Seher). Schwellung der Nasenschleimhaut und der Lippen. Entzündungen der Löffel => Verlust von Gesichts-und Gehörsinn.Ödeme in der Unterhaut und um die Geschlechtsorgane
Prophylaxe: Hauskanin: (Schutzimpfung), Mückensichere Drahtgitter. Wildkanin: Erhöhte Bejagung in verseuchtem Gebiet.
RHD (Kaninchen-China-Seuche)
RHD (Kaninchen-China-Seuche)
Allgemein: Infektiöse Krankheit der Kaninchen. Übertritt von Blut aus den Gefäßen in das Gewebe. Ganze Kaninchenpopulationen brechen innerhalb weniger Tage zusammen.
Wirtsspektrum: Hase und Wild- bzw. Hauskaninchen.
Virusausscheidung: Virushaltige Körperflüssigkeiten.
Infektion: Kontakt und Futter (oral, nasal, Augenbindehaut).
Inkubationszeit: 1 – 2 Tage.
Krankheitsdauer: Sehr schneller Verlauf (24 Stunden).
Lebenddiagnose: Bis kurz vor Eintreten des Todes keine Verhaltensänderung, dann Atemnot und Benommenheit. Blutiges schaumiges Sekret am Windfang. Allgemeininfektion mit extremer Lungenentzündung, Atemnot, Benommenheit. Strecklähme mit Todesfolge.
Toddiagnose: Innere Organe sind geschwollen und durch Blutungen dunkel verfärbt (vor allem Lunge und Luftröhre). Leberschädigung.
EBHS (Europäische Feldhasenseuche)
EBHS (Europäische Feldhasenseuche)
Allgemein: Seit 1986 bekannt. Breitete sich in relativ kurzer Zeit in den meisten europäischen Ländern aus. Schwerpunkt Oktober – April. In Herbst und Winter die Todesursache beim Hasen. Krankheit kann ausheilen. Hohe Verlustrate durch starke Leberschädigung. Wildbret genußuntauglich. Verwandtschaft zu RHD.
Wirtsspektrum: Feldhasen.
Virenausscheidung: Körperflüssigkeiten.
Infektion: Kontakt (Rammelzeit), kontaminiertes Futter, Wasser. Aufnahme oral und nasal.
Inkubationszeit: 2 Tage.
Lebenddiagnose: Verminderte Fluchtdistanz und Orientierungslosigkeit.
Toddiagnose: Verendete Hasen scheinen bei gutem Ernährungszustand. Rascher Tod. Leberentzündung. Gelbliche Verfärbungen an Leber, Unterhaut, Sehern und Lidbindehäuten.
Ornithose (Papageienkrankheit)
Ornithose (Papageienkrankheit)
Wirtsspektrum: Federwild (besonders Tauben), Kälber, Mäuse, Katzen, Mensch.
Infektion: Kontakt. Infektionsgefahr durch Einatmen des Gefiederstaubes . Gefieder beim Rupfen anfeuchten.
Lebenddiagnose: Geöffneter Schnabel. Atembeschwerden. Verklebte Nasenlöcher (Entzündungen an Lungen und Atemwegen). Gesträubtes Gefieder. Durchfall. Beim Menschen mit Symptomen einer schweren Lungenentzündung.
Toddiagnose: Abgestorbenes Lebergewebe. Vergrößerte Milz. Bauchfellentzündung.
FSME („Zeckenenzephalitis“)
FSME („Zeckenenzephalitis“)
Allgemein: Hauptverbreitung südlich?? der Mainlinie. Kann zum Tod führen. Impfung ist möglich.
Wirtsspektrum: Weidetiere, Hund, Mensch (Erregerreservoir in Wildtieren, die jedoch selbst nicht erkranken).
Infektion: Zeckenbiss (z.B. Holzbock)
Diagnose: Fieber. Gelenkschmerzen. Kopfschmerzen. Grippeartige Erscheinungen. Kinn lässt sich nicht mehr auf Brustbein drücken. Verdauungsstörungen. Schwer zu heilende Hirnhautentzündung. Lähmungserscheinungen.
Aujeszkysche Krankheit (Pseudowut)
Aujeszkysche Krankheit (Pseudowut)
Allgemein:, Für Hunde tödlicher Verlauf. Wildbret genußuntauglich. Anzeigepflichtig.
Wirtsspektrum: Alle Säugetierarten.
Infektion: Körperkontakte, Insektenstiche.
Inkubationszeit: 1 – 8 Tage.
Diagnose: Lähmungserscheinungen. Krampfzuckungen. Unkoordinierte Bewegungen. Schneller Körpermassenverlust. Blutige Scheuerstellen und Schürfwunden. Bei Schwarzwild Entzündungsprozesse in Nasen- und Rachenschleimhaut. Bildung von kleinen Nekrosen in verschieden Organen und Lymphknoten.
Prophylaxe: Niemals rohes Schweinefleisch an Hunde verfüttern.
Bruccellose (“Hasensyphillis”)
Bruccellose (“Hasensyphillis”)
Allgemein: Bakterien hauptsächlich in Geschlechtsteilen erkrankter Tiere. Wildbret genussuntauglich. Anzeigepflichtig.
Wirtsspektrum: Säugetiere (Hase, Reh, Schwarzwild). Hauptsächlich beim Hasen durch Rammeln verbreitet. Auf den Menschen übertragbar. Selten auftretende chronisch verlaufende Tierseuche.
Erregerausscheidung: Fruchtwasser, Milch, Kot, Harn.
Infektion: Oral über infizierte Nahrung. Säuge- und Deckakt. Verletzungen. Flohstiche. Schleimhäute.
Inkubationszeit: 2 Wochen – 4 Monate.
Lebenddiagnose: Gelenkschwellung, Lähme, Abmagerung.
Toddiagnose: Schwellungen und Abszesse in inneren Organen. Entzündung der Geschlechtsorgane (Gelbkäsige Beläge in Hoden und Tragsack). Gelbkäsige bis kirschkerngroße Knoten in Leber, Milz und Unterhaut. Vergrößerte Milz. Gebärmutterentzündung bei Bachen.
Krankheitsdauer: Bis 1 Jahr.
Pasteurellose (Hasenseuche, Geflügelcholera)
Pasteurellose (Hasenseuche, Geflügelcholera)
Allgemein: Auftreten wird bei widrigen Lebensbedingungen begünstigt: Nässe, Kälte, Parasitenbefall, Äsungsmangel (Seuchenhaftes Auftreten). Sonnenlicht und Trockenheit zerstören Bakterien schnell. Wildbret Genuss untauglich.
Wirtsspektrum: Hase, Kanin, Federwild.
Erregerausscheidung: Kot, Nasensekret.
Infektion: Schleimhäute der Luftwege, Verdauungstrakt.
Infektion: Kontakt, Äsung.
Inkubationszeit: 1 – 3 Tage
Lebenddiagnose: Apathie. Bewegungsstörungen. Wässrig/eitriger Nasenausfluss. Atemstörungen.
Totdiagnose: Lunge, Brustfell, Herzbeutel und Magendarmkanal sind entzündet. Wässrig-schleimige Füllung der Bauchhöhle. Abszessbildung in den inneren Organen. Schleimhäute an Kehlkopf und Luftröhre mit blutigen Entzündungen. Gelbe Einschlüsse in der Leber. Geschwollene Milz.
Krankheitsdauer: Häufig verenden Tiere innerhalb von 1 – 2 Tagen an durch Bakterien verursachte Blutvergiftung. Bei chronischem Verlauf Tod erst nach Wochen.
Pseudotuberkulose (Nagerseuche)
Pseudotuberkulose (Nagerseuche)
Allgemein: Pathologisch und anatomisch tuberkuloseartige Veränderungen. Pseudotuberkulose oft Grund für auffälligen Rückgang im Revier vom Frühjahr und Frühsommer bis zum Aufgang der Jagdzeit. Wildbret Genuss untauglich.
Wirtsspektrum: Hase, Nagetiere, Reh, verschiedene Wildvogelarten und Haustiere, Mensch.
Ausscheidung: Kot, Urin, Lungenschleim.
Aufnahme: Kontaminiertes Futter, Wasser.
Infektion: Kontaktinfektion und Nahrungsaufnahme vor allem bei Schwächung durch Parasitenbefall.
Inkubationszeit: 8 – 10 Tage.
Krankheitsdauer: Tod innerhalb weniger Tage.
Krankheitsbild: Abmagerung. Entkräftung. Durchfall. Wild ist apathisch und lässt sich leicht fangen. Entzündungen im Magen- Darmtrakt und der Lunge. Hirsekorn große bis Kirschkern große, gelbliche Abzessknoten in der Leber. Stark vergrößerte Abszesse auch in Lunge, Milz, Nieren und Lymphknoten. Tiere verenden innerhalb weniger Tage an einer Art Blutvergiftung. Bei chronischer Form mehrere Wochen andauernd. Völlige Abmagerung und Entkräftung.
Salmonellose (Paratyphus)
Salmonellose (Paratyphus)
Allgemein: Gefährlicher Lebensmittelvergifter. In freier Wildbahn sind es meist Einzeltiere die erkranken. Bei starkem langem Erhitzen können Bakterien zerstört werden. Wildbret Genuss untauglich.
Wirtsspektrum: Säugetiere, Vögel, Mensch.
Ausscheidung: Kot, Harn, Milch, Eier.
Infektion: Oral.
Überträger: Krähen, Tauben, Möwen.
Diagnose: Durchfall. Blutvergiftung. Magen-Darm-Entzündung. Fehlgeburten. Organerkrankung: Grauweiße, gelbliche Herde in den Organen. Meist chronisch => Dauerausscheider von Bakterien.
Tularämie (Nagerpest, Hasenpest)
Tularämie (Nagerpest, Hasenpest)
Allgemein: Beginn der Infektionskette meist bei Nagetiere und Hasenartigen, später auf sämtliche Säugetiere und Vögel übertragbar. Übertragung auf den Menschen möglich (Schutzimpfung in gefährdeten Gebieten). Erhebliche Ansteckungsgefahr. Wildbret Genuss untauglich.
Wirtsspektrum: Feldhase, Wildkanin, Kleinnager.
Erregerausscheidung: Kot, Blut.
Infektion: Äsung und Kontakt (rammeln). Indirekte Übertragung durch Kot, Urin, infiziertes Heu oder Wasser. Zecken und Flöhe (Blutsaugende Ektoparasiten). Fressen von Kadavern. Beim Menschen erfolgt die Infektion meist über den direkten Kontakt mit infizierten Tieren z.B. beim Abbalgen oder Zerwirken.
Inkubationszeit: 2 Tage.
Krankheitsdauer: In der Regel akut. Tod innerhalb weniger Tage (Blutvergiftung) aber auch 2-3 Wochen.
Lebenddiagnose: Entkräftung. Hohe Atemfrequenz. Teilnahmslosigkeit. Motorische Störungen. Verlust der natürlichen Scheu.
Toddiagnose: Symptome ähnlich wie bei Pseudotuberkolose und Pasteurellose. Starke Milzvergrößerung. Abszesse (gelbweißliche Knoten in Leber, Milz und Lunge).
Diagnose beim Menschen:
Grippeähnlich. Mattheit. Fieber. Schüttelfrost. Lymphknotenschwellungen. Lungenentzündung. Todesfälle sind beim Menschen selten.
Botulismus
Botulismus
Allgemein: Regionales Massensterben. Wildbret Genuss untauglich. Erreger mit sehr widerstandsfähigen Dauerstadien warten auf entsprechendes Millieu. Diese werden erst dann gefährlich, wenn sie selbst oder ihre Sporen unter Luftabschluss im Boden, Wasser, in verdorbenen Speisen oder Kadavern bei Temperaturen von 20°C bis 35°C gelangen. Unter diesen Verhältnissen vermehren sie sich massenhaft und bilden Toxine (Gifte), die letztendlich für die Krankheit verantwortlich sind. Oft in flachen, eutrophen Stillgewässern während Hitzeperioden.
Wirtsspektrum: Vor allem Wasservögel (meist Enten).
Diagnose: Schlaffe Lähmung (Flügel, Ruder, Halsmuskulatur). Gestörte Motorik. Sehstörungen. Durchfall. Atemnot und Tod durch Ertrinken. Tote Tiere treiben auf dem Wasser oder liegen am Ufer.
Maßnahmen: Tote Tiere einsammeln, da sie Toxine ausscheiden. Kranke Tiere können genesen, wenn sie in Toxin freies Milieu verbracht werden.
Borrelliose (Lyme-Krankheit)
Borrelliose (Lyme-Krankheit)
Allgemein: Erst in den letzten Jahren von FSME abgegrenzt worden. In ganz Deutschland verbreitet. Besonders in Flussniederungen und feuchten Landstrichen. Stellt Hauptgefährdung bei Zeckenbissen dar. Impfung ist bisher nicht möglich. Durch Blutuntersuchung nachzuweisen.
Wirtsspektrum: Mensch, Hund.
Infektion: Zecken und bestimmte Stechmücken.
Inkubationszeit: 3 Tage – 20 Jahre. (Infektion bedeutet nicht unbedingt ein Erkrankung).
Diagnose: Rötung an Bissstelle. Sich ausbreitender, roter Ring (mehrere cm Durchmesser) um die Einstichstelle. Fieber. Muskelschmerzen. Erbrechen. Kieferschmerzen. Abmagerung. Gelenkentzündungen. Rheumasymptome. Hirnhautentzündung. Nervenentzündung mit nächtlichen Schmerzattacken.
Maßnahmen: Bei rechtzeitiger Erkennung Behandlung mit Antibiotika.
Staphylokokkose (Eitererkrankung)
Staphylokokkose (Eitererkrankung)
Allgemein: Sporadisch auftretend. Nur einzelne Individuen werden befallen, Wildbret Genuss untauglich.
Wirtsspektrum: Hase, Kanin, Schalenwild, Haustiere, Menschen
Infektion: Verletzungen (Rammelkämpfe, Randschrote), Bohrschäden von Würmern, Hasenfloh, Aufnahme der Erreger durch die Äsung.
Lebenddiagnose: Abmagerung. Tier verendet durch Entkräftung.
Toddiagnose: Große Abszesse in der Unterhaut (bis Hühnereigröße) bei Tieren und Menschen. Eitrige Entzündungen (Eiter gelbkäsig, zähschmierig) unter dem Balg an Kopf, Brust und in der Waidlochgegend.Geschwollene Milz. Stark bluterfüllte Lunge. Blutvergiftung und Tod oft innerhalb weniger Tage.
Maßnahmen: Keine Seuchenhafte Erkrankung. Bekämpfung nicht notwendig.
Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche)
Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche)
Allgemein: Gefährliche Zoonose. Erhebliche Infektionsgefahr. Wildbret Genuss untauglich.
Wirtsspektrum: Schwarzwild, Hase, Fuchs, Dachs, Jagdhunde, Mensch
Infektion: Harnausscheidungen, Kontakt.
Inkubationszeit: 7 – 14 Tage.
Diagnose: Tiere auffällig geschwächt. Hohes Fieber. Erbrechen. Durchfall. Blutige Magen-Darmentzündungen. Lungenentzündungen. Nieren- und Leberentzündungen. Gelbsuchterscheinungen.
Prophylaxe: Impfung der Jagdhunde in Kombi-Impfung
Endoparasiten - Coccidiose
Coccidiose
Allgemein: Sporentierchen, die in der Darmschleimhaut und in den Gallengängen schmarotzen. Hohe Besatzdichte und nasse Sommer fördern das Geschehen. Fordert zum Teil hohe Verluste. Infektiöse Vermehrungsstadien benötigen zur Reifung feucht/warme Witterung. Erlöschen der Infektion kurz nach dem ersten Kälteeinbruch. Wildbret Genuss untauglich.
Wirtsspektrum: Hasen, Kanin, Geflügel (Fasanerien) und sonstiges Wild (vor allem Jungwild).
Erregerausscheidung: Kot (auch bei gesundem Wild)
Infektion: Kot, Fellpflege, Gesäuge, Äsung.
Leberegel
Leberegel
Allgemein: Bei starkem Befall Wildbret Genuss untauglich.
Wirtsspektrum: Wiederkäuer, Hasen, Kanin, Haustiere.
Erregerausscheidung: Losung.
Infektion: Äsung.
Lebenddiagnose: Selten äußerliche Krankheitserscheinungen wie Abmagerung oder struppige Decke.
Toddiagnose: Befall der Gallengänge der Leber (Leberschäden, Verdickung der Gallengänge), Blutungen und Bohrgänge in der Leber befallener Stücke, Bei starkem Befall kümmern und Organversagen mit Vergiftung.
Großer Leberegel:Allgemein: 2 – 5 cm lang. Zwischenwirt lebt in Feuchtgebieten.
Kleiner Leberegel Allgemein: 8 – 12 mm lang. Zyklus vergleichbar mit großem Leberegel, allerdings mit zwei Zwischenwirten (Schnecke und Ameise).
Lungenwürmer
Lungenwürmer
Allgemein: Häufige Parasiten, die im Zusammenwirken mit anderen Erregern schwere und tödliche Auswirkungen haben können. Wildbret Genuss tauglich.
Wirtsspektrum: Schalenwild (besonders Rehwild), Schwarzwild, Raubwild, Hase.
Infektion: Direkt über die Äsung, Verzehr des Zwischenwirtes.
Lebenddiagnose: Husten. Atembeschwerden. Abmagerung. Struppige Decke. Herabgesetzte Kondition. Kümmern.
Toddiagnose: Wurmbefall in Bronchien und Luftröhre. Zerstörung nicht regenerierbaren Lungengewebes (Flächenverringerung). Reizung der Bronchien. Schleimbefall. Verengung der Atemwege. Lungenschäden (hirsekorngroße Wurmknoten bis walnußgrosse Brutknoten).
Spinnentiere Insekten
Spinnentiere
a) Zecken sind mit die wichtigsten Ektoparasiten (Überträger von FSME und Lyme-Borrelliose).
b) Milben
Insekten
Allgemein: Tiere saugen Blut und fressen organische Abfälle der Haut, Wildbret meist Genuß tauglich
- Flöhe übertragen Krankheiten wie zum Bsp. Tularämie und Staphylokokkose beim Hasen oder Myxomatose beim Kanin.
- Läuse
- Haarlinge (fressen organische Abfälle der Haut (Hautschuppen, Haare). Beunruhigung des Wildes. Juckreiz.
- Federlinge („Haarlinge“ des Federwildes)
Falkner-sprache |
über Wind |
abspinnen |
Habichtler |
Abwerfen |
angehen |
Mauserkammer |
Fangklaue |
verdrücken |
Block |
Spinnfeder |
unter Wind |
aufbräuen |
annehmen |
Falknerknoten |
hohen Flug |
Frettieren |
anjagen |
Lanneret |
aufsteilen |
Spitz |
Sakret |
Abhauben |
verstoßen |
Badbrente |
Kurzfessel |
Federspiel |
Ästling |
Rotfalke |
Schwingen |
Wildfang |
Bell |
Spitzhütte |
Lappard |
atzen |
Balg |
Grifftöter |
Grimal |
Faustvogel |
Trosch |
schweimen |
Atzung |
Leiten |
Rothabicht |
anwarten |
Hosen |
gebinzt |
Staart |
Beck |
abtragen |
ballieren |
Schleppe |
Kröpfen |
locke (machen) |
werfen |
Lahnen |
Dach |
Beize |
Durchgang |
Sprinz |
Haube |
Mesken |
Gewölle |
beireiten |
Hohe Warte | Säule |
stehen |
binzen |
Lange Penn |
Füße |
Reiten |
Kropf |
Schmelz |
Kleben |
Halteklauen |
Stoß |
Kondition |
Sprenkel |
Freie Folge |
Flug |
Horst |
Diehn |
Kneten |
binden |
Flügel |
Atzklaue |
Reckknoten |
Haggard |
Manteln |
schiften |
einstellen |
Beizjagd |
Falknerschein machen |
Recktuch |
niederschlagen |
Punkten |
Ring holen |
Terzel |
Wannen |
Einschliefen |
Bisstöter |
Hand |
Bellriemen |
Hoher Flug |
Kompanie-falken |
Lockschnur |
Penn |
schöpfen |
Geschirr |
blaujagen |
Beizvogel |
Nestling |
Geschüh |
Hohe Reck |
niederen Flug |
Finger |
Flugdraht-anlage |
Drahle |
Bruck |
Wildflug |
Langfessel