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Lernunterlagen für die Falknerprüfung

Haltung, Pflege und Abtragen von Beizvögeln

Insbesondere Fertigkeiten bei der Handhabung von insbesondere Kenntnisse über die Aufzucht eines Nestlings

sowie Unterbringung, Transport, Atzung, Hygiene, Greifvogelkrankheiten und Falknereigerät

Das Geschüh

muss genau passen, um Verletzungen oder Beschädigungen der oft empfindlichen Stellen auszuschließen. Unter Verwendung einer Schablone (Pappkarton) werden die Geschühriemen paarweise und spiegelbildlich mit einem Teppichmesser geschnitten. Die leichte Verbreiterung wird fächerartig eingeschnitten, damit bei Zugbelastung ein weicher Übergang entsteht, und um „Einschnürungen“ am Ständer zu verhindern. Sie dürfen aber nicht zu breit bemessen sein, so dass beim Aufschirren am Ständer ein Höhenspielraum verbleibt. Die Länge der Geschühriemen ist so kurz wie möglich zu halten, jedoch lang genug um den Vogel sicher auf der Faust festhalten zu können. Beim fliegenden Vogel soll das Geschüh nicht über das Staartende hinausragen.Die 3 Schlitze am Geschühriemen werden durch mit der Lochzange ausgestanzte Löcher begrenzt, die ein Einreißen verhindern. Den längeren der drei Schlitze nennt man „Drahlenschlitz“, die beiden kürzeren werden „Schuhschlitze“ genannt.Der Abstand zwischen den beiden Schuhschlitzen ergibt sich aus dem Ständerumfang des aufzuschirrenden Vogels, zu dem je nach Lederqualität (Dehnung) noch ein paar Millimeter dazu gerechnet werden.Das fertig angelegte Geschüh darf keinesfalls zu dicht am Ständer anliegen, sondern muss so viel Spiel aufweisen, dass es leicht am Ständer auf und ab geschoben werden kann. Dabei darf es nicht über den „Fuß“ oder die „Hand“ des Vogels schlüpfen oder sich darüber verklemmen. Zu enge Geschühriemen verursachen innerhalb kürzester Zeit einen gefährlichen Blutstau am Ständer oder reiben diesen wund.Durch den Geschühknoten wird das Geschüh fixiert, so dass es sich weder zuziehen noch öffnen kann. Am angelegten Geschüh stehen die „Geschühlappen“ nach außen.Bei scheuen Vögeln soll das Aufschirren am besten von zwei Personen vorgenommen werden. Dazu wird der Vogel vorsichtig in ein Handtuch gewickelt, ohne ihm die Luft zu nehmen, und die Hilfsperson legt den Vogel mit dem Bauch nach oben auf die Oberschenkel und hält ihn an den Ständern so fest. In dieser Situation kann er nicht mit den Schwingen schlagen und der Falkner kann das Geschüh und die Bells angelegen.Locke Vögel stellt man „verkappt“ auf die hohe Reck, oder man lässt sie atzen, während man das Geschüh anlegt.Das Geschüh ist ständig allen Witterungen ausgesetzt und muss deshalb regelmäßig gepflegt werden damit es nicht brüchig wird. Ein ungepflegtes Geschüh stellt eine erhebliche Gefahr dar. Einmal kann es zu Aufschürfungen an den Ständern des Beizvogels kommen, andererseits könnte eine Teilbefreiung eintreten die ebenfalls zu Verletzungen führen könnte. Deshalb werden die Geschüh- und Bellriemen mindestens einmal wöchentlich kontrolliert und wenn notwendig mit säurefreiem Lederfett oder Lederöl eingerieben. Durch diese Pflege ist sichergestellt, dass sich die Geschühriemen von der Drahle problemlos entfernen lassen und ebenso wieder angebracht werden können. Eingedrehte Geschühriemen sind öfter wieder auszudrehen.

Das Aylmeri- oder Ösengeschüh

besteht aus Ledermannschetten, die nach dem Anlegen um die Ständer des Vogels durch eine Metallöse geschlossen wird. Durch diese Öse wird dann der Geschühriemen mit Knoten gezogen.Das Aylmerigeschüh hat gegenüber dem herkömmlichen Geschüh den Vorteil, dass sich die Geschühriemen nicht so leicht eindrehen. Sie können jedoch während des Jagdfluges verloren gehen.Dieses Geschüh bietet sich ohne Geschühriemen bei Vögeln in der Mauserkammer an. Um den Vogel vor der Reinigung der Kammer oder zu einer medizinischen Behandlung schnell aus der Kammer zu nehmen, zieht man dann nur die Geschühriemen durch die Ösen und bringt Drahle und Langfessel an.

 

Das Ösen-Faltgeschüh

hat sich seit Jahren bei uns in der Praxis bewährt. Es lässt sich schnell um den Ständer des Beizvogels anlegen. Dabei  wird das
schmalere Ende (A) durch den Schlitz (C) gesteckt bis sich die beiden Ösen (bei A und B) deckungsgleich überlappen. Durch beide wird dann der Geschühriemen gezogen, so dass der Knotendes Geschühriemens nach außen zeigt. Wenn auch die Bell (siehe Beispiel) mittels kleinem Kabelbinder am Geschüh befestigt ist, wird das unbeabsichtigte Öffnen des Ösen-Faltgeschühs unmöglich. Bei diesem Geschüh ist die Nutzung von Geschühriemen mit Drahlenschlitz, ohne Drahlenschlitz, kurz oder lang schnell möglich. Auch der Sender kann am Ösen-Faltgeschüh befestigt werden. U zeigt den Umfang, errechnet mit dem vorgeschriebenen Ring-Durchmesser ( je nach Beizvogel / männlich / 
weiblich). Musterschablonen Ösen-Faltgeschüh, Geschühriemen, Kurzfessel für alle Greifvögel unter MUSTERSCHABLONEN (siehe unten) abrufbar.

 

Zum Beizvogelgeschirr (Armatur) gehören:

Geschüh, Bellriemen, Bells, Adresstafel, Drahle, Kurzfessel beim Habicht LangfesselAls Ledersorten haben sich besonders Kalbsleder, Hundeleder und Känguruleder bewährt. Alle Riemen werden aus bestem Naturleder geschnitten und entsprechend mit geeignetem Lederfett (z.B. Hirschtalg, Tranfett, Vaseline) eingefettet. Auf die Auswahl des verwendeten Leders und auf die Anfertigung der Armatur ist größter Wert zu legen.Da Geschüh und Bellriemen direkten Kontakt zum Vogel haben, ist es empfehlenswert für jeden Vogel das Leder individuell nach Stärke und Stabilität auszusuchen.

Die Adresstafel,

auf der die Telefonnummer des Besitzers eingraviert ist, besteht aus einem dünnen Aluminium- oder Messingblech. Die Kanten sind rundum gebrochen und poliert. Die Schlitze für den Geschühriemen sind so bemessen, dass die Adresstafel nicht herunterrutscht und verloren geht.Die Adresstafel wird nach dem Aufschirren auf einen Geschühriemen aufgeschoben und ist notwendig, damit ein verstoßener oder entflogener Vogel, der irgendwo wieder eingefangen wurde, „schnellstmöglich“ wieder zurückzubekommen ist.

Die Drahle

ist ein endlos drehbarer Wirbel aus Messing besser noch aus nicht-rostendem Stahl, der aus zwei Drahlenringen und einem stabilen Mittelstück besteht.Beide Geschühenden werden durch den einen der beiden Drahlenringe geschlungen, meist dem spitz zulaufenden (lange Öse), durch den zweiten runden Drahlenring wird die Langfessel gezogen. Die Drahle verbindet Geschüh bzw. Kurzfessel und Langfessel und muss das Eindrehen sicher verhindern. Dazu müssen sie sich einwandfrei und leicht drehen lassen, auch unter Zugbelastung.Das Mittelstück darf weder von den Geschühriemen, noch vom Langfesselknoten blockiert werden. Dies ist bei Drahlen mit „langer Öse“ gegeben, da die Geschühriemen durch die lange Öse geschlungen und ganz nach oben fest gezogen werden, so dass das Geschüh nicht so leicht nach unten über das Mittelstück rutscht und die Drahle blockiert. Mittelstücke mit Hohlkehle haben gegenüber kugelförmigen den Vorteil, dass sie nicht so leicht vom Langfesselknoten blockiert werden. Die Größe der Drahle richtet sich nach dem Vogel. Das Eindrehen der Geschühriemen selbst verhindert die Drahle nicht!

Die Bells

Die Glöckchen sind speziell für die Falknerei aus Neusilber-, Bronze-oder Messingblech gefertigt. Mittels Bellriemen werden sie an beiden Ständern des Beizvogels, und zwar oberhalb des Geschühs, befestigt. Ist ein Kennzeichenring vorhanden, so wird dieser zwischen Geschüh und Bellriemen genommen. Man kann auch am Stingel oder am Staart des Beizvogels eine Bell befestigen. In erster Linie erfüllen die Bells die Aufgabe den Standort des Beizvogel anzuzeigen wenn er in Deckung und oder auf Beute steht. Daneben dienen sie als akustische Orientierung einmal dem „Anwarterfalkner“ während er sich um den Hund oder das Wild kümmert oder dem Falkner der am Klang erkennt (z.B. auf der Reck) ob der Vogel ruhig steht oder springt.Der Klangschlitz der Bells darf nicht zu breit und die Endbohrungen nicht zu groß ausgeführt sein, damit sich der Vogel nicht mit den Klauen oder dem Schnabel einklemmen und verletzen kann. Gute Bells, deren Größe in der Relation zum Beizvogel passen müssen, hört man ca. 250 m weit.

Die Langfessel

ist traditionell ein 1,2-1,5 m langer Lederriemen, der an einem Ende mit einem Langfesselknoten versehen ist. Dieser darf sich weder öffnen noch durch den entsprechenden Drahlenring rutschen, andererseits aber auch nicht so groß sein, dass er die Drahle blockiert. Das andere Ende der Langfessel läuft spitz zu. Die Stärke und Breite des Riemens richtet sich nach dem Vogel, der damit festgelegt wird.Die Langfessel dient zum Anlegen des Beizvogels am Block, am Sprenkel, an der Krücke, an der Flugdrahtanlage sowie auf der hohen Reck und auf der Faust.Auch bei der Langfessel tut man gut daran, dem Vogel nicht zu viel „Länge“ zu geben, denn je länger die Langfessel, um so leichter verwickelt er sich – besonders an Krücken und Blöcken.

Kunststoff-Langfessel

Heute finden immer häufiger Langfesseln aus Kunststoff (PE, PA) Verwendung. Diese haben gegenüber der Lederlangfessel den Vorteil, dass sie so gut wie nicht verwittern oder bei Frost hart werden.Bei Beizjagden verwendet man aber zunftgemäß die Langfessel aus Leder.Trägt man den Vogel auf der Faust, so wird die Langfessel mit dem Falknerknoten am Handschuh befestigt und in Schlaufen um den kleinen Finger gewickelt. Die Langfessel dient auch während der Beizjagd zum „Sichern“ des Beizvogels auf der Faust.

Verschiedene Haubenformen

1. indisch-asiatische (kirgisische) Form, mit europäischem Verschluss
2. arabische Form
3. europäische (holländische) Form (Stockhaube)

Die indische Haube, sowie die arabische Form wird aus einem Stück geschnitten.Die europäische Form wird aus drei Teilen geschnitten.Die indische Haube hat den am besten angepassten Schnabelausschnitt. Durch ihre ausladende Form hat sie nur wenige Anlagepunkte. Sie wird deshalb von den Vögeln am schnellsten akzeptiert.Die arabische Form besitzt einen teilweise verdeckten Verschluss, und ist deshalb zum schnellen Enthauben bei der Krähenbeize besonders geeignet.Die europäische Form wird aus drei Teilen zusammengenäht und dann über einen Stock getrieben um den Passsitz zu erreichen. Die Stockhaube muss genau passen, damit sie der Vogel duldet.Allen eigen ist der Haubentrosch, der zum Festhalten der Haube beim „Auf- und Zudecken“ dient. Zunftgemäß wird die Haube in die hohle Hand genommen während der Trosch zwischen Zeige- und Mittelfinger hervorzeigt. Gute Hauben liegen im Augenbereich nicht an und sind im Schnabelausschnitt druckstellenfrei. Dennoch müssen sie lichtdicht abschließen. Dieses kann man testen, indem man dicht vor dem verkappten Falken mit der Hand hin und her winkt ohne dass der Vogel reagiert.

Die Reck

Aufblockmöglichkeiten
Materialien

Flugdrahtanlage

Badebrente

Atzung

Aufzucht von Nestlingen

Atzungsplan Habichtsnestling

Geknickte /gebrochene Pennen

Abtragen des Habichts

Einjagen Habicht auf Fasan

Das Training

Das Training

Pilzerkrankung

Pflege

Bogenreck
Mini-Rundreck

Falkner Knoten
Anlegen der Beizvögel

Greifvogeltransport

Mauserkammer

Atzungsmenge

Atzungs-
beschaffung

Überschnabel, stumpfe Überklauen,

Der Ästling

Einstellung  Jagdkondition / Jagdform

Das Abtragen von Falken

Einjagen eines Faustfalken

Greifvogelhaltung

Greifvogelhaltung

Falknerhandschuh
  

Krücken
Der Block

Haltung
Haltungseinrichtungen

Aufblockgelegenheiten

Lockschnur

Töten von Tieren

Habicht Nestling Aushorstung

Prägungsformen während Aufzucht

Schiftnadeln                      

Einjagen Habicht auf Kaninchen                     

Jungfalken von Altvögeln                    

Abtragen eines Anwartfalken                   

Wildkrankheiten                  

Bakterielle Erkrankungen                 

Falknertasche
Falknermesser

Der Sprenkel oder
Habichtsbogen

Unterstände

Zuchtvoliere

Reckkammer

Atzungsaufnahme Grimale    

Aufbau des Kunsthorstes    

Pflegemaßnahmen   

Abtragen des Jungvogels  

Einjagen Habicht auf Hasen  

Beireiten des Falken  

Abtragen eines Steinadlers  

GREIFVOGEL-
   KRANKHEITEN  

Parasitäre Erkrankungen

MUSTERSCHABLONEN